Reviews
Das Weisse Lied
Info
Musikrichtung:
Dark Wave / Folk Wave
VÖ: 14.12.2007 (Sony / BMG) Gesamtspielzeit: 45:52 Internet: http://www.letzte-instanz.de |
Die deutsche Gothic Rock Band Letzte Instanz, die schon immer auch starke Einflüsse aus der Mittelaltermusik (wie im Genre nicht unüblich) verbaut hat, veröffentlicht zum 10-jährigen Bandjubiläum eine Retrospektive, allerdings im neuen Gewand, da die sonst doch zumeist sehr opulent und rockig produzierten Stücke neu und akustisch eingespielt wurden. Allerdings wurde hier nicht gespart, sondern auch akustisch wurde geklotzt, was mit dem Einsatz einer Menge befreundeter Kollegen anderer Bands und auch dem Einsatz eines Streichquartetts geschah.
Somit haben wir es bei Das Weiße Lied mit einer interessanten Werkschau zu tun, die zwar nicht wie angekündigt "abgeschminkt" daher kommt, jedoch sehr gelungen ist. "Kalter Glanz" führt sehr rhythmisch und fast schon rockig in das Album hinein. Das Tempo wird beim von Piano und Violine dominierten Tanz beibehalten und auch diese Version glänzt in dieser neuen Version. Das ansonsten knalligere "Ohne Dich" wird zur moll-lastigen Ballade, was auch sehr gut funktioniert. Insbesondere das große Piano und die perlende Gitarre in diesem Song bestechen. Auch zeigt sich über das ganze Album, dass die sonst elektrifizierten Songs genügend Substanz haben, um auch in diesem eher klassischen Kontext zu bestehen und die Stimme des Sängers Holly auch ohne unterstützende Technik beeindruckend und markant ist. Die Songs des Albums wechseln mal von zumeist klassischen zu dann wieder eher jazzigen, oder auch mal abgespeckt rockigen Gefilden. Neben der perfekten instrumentalen Arbeit glänzen auch die Vokalisten, insbesondere der mehrstimmige Gesang und Chorusgesang ist oftmals wirklich bestechend.
Mit "Helden" befindet sich auch eine Coverversion auf dem Album, dies hat den Instanz'lern wohl schon länger am Herzen gelegen, diesen Kultsong von David Bowie selbst zu interpretieren. Und das gelingt in meinen Ohren recht gut, denn die Instanzler wagen sich weit genug (schon allein durch die Instrumentierung) weg vom Original, um nicht reines Plagiat zu sein, bleiben aber auch nah genug an der Substanz des Songs, um sich nicht als Frevler zu outen.
Mit "Das weiße Lied" feiert die letzte Instanz ihr Jubiläum gebührend, die Konzerte werden sicherlich beeindruckend sein und vielleicht gibt diese Arbeit der Band ja auch viele neue Impulse für ihr nächstes reguläres Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Kalter Glanz | 4:01 |
2 | Tanz | 3:14 |
3 | Ohne Dich 4.06 | |
4 | Eros | 3:22 |
5 | Unerreicht | 3:49 |
6 | Jeden Morgen | 4:32 |
7 | Du und Ich | 3:48 |
8 | Helden | 4:05 |
9 | Das weiße Lied | |
10 | Für immer und ewig | 4:39 |
11 | Morgenrot | 4:50 |
12 | Winter | 4:48 |
13 | Mutter | 4:44 |
Besetzung
M. Stolz – Violine
Frau Schmitt (Subway to Sally) – Violine
Anna Katharina Kränzlein (Schandmaul) – Bratsche
Benni Cellini – Violincello
Leandra (Jesus on Extasy) – Piano, Gesang
Oli – Gesang, Gitarre
Holly D. – Gitarre, Gesang
Micha Ende – Akustikbass
Specki T.D. – Schlagzeug, Perkussion
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |