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Reviews

Dwight Yoakam

Dwight sings Buck


Info

Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 23.10.2007

(New West Records)

Gesamtspielzeit: 47:07

Internet:

http://www.dwightyoakam.com

Welcher aktuelle Country-Interpret wäre wohl besser dafür geeignet ein Album mit den schönsten Songs des legendären Sängers Buck Owens zu veröffentlichen als Dwight Yoakam, der aus der gleichen kalifornischen Musikszene stammt? Schließlich war Buck schon immer dessen großes musikalisches Vorbild und beeinflusste Yoakams typischen Stil wie kein anderer. Wer erinnert sich nicht an das glänzende Duett „Streets of Bakersfield“, das die Beiden sehr erfolgreich im Jahr 1988 veröffentlichten?

Buck Owens verstarb am 25. März 2006 an einer Krebserkrankung, zum Andenken an die prägende Figur des kalifornischen Bakersfield-Sounds nahm Dwight Yoakam nun das Album Dwight sings Buck auf.

Im Einzelnen:
Man spürt bei jedem Song, dass Dwight hier mit sehr viel Herzblut und großer Verehrung zu Buck ans Werk gegangen ist. Die Titel wurden nicht einfach nur 1:1 nachgespielt, sondern Dwight ließ hier seinen eigenen Stil mit einfließen, ohne dabei jedoch den ursprüngliche Charakter der Songs zu verändern und verhilft ihnen somit zu neuem Glanz.
So erklingen die Stücke ungeheuer frisch und enorm spielfreudig, zeitgemäß und trotzdem durch und durch Country pur. Man könnte direkt meinen, die Titel wären extra für Dwight Yoakam geschrieben worden, zudem ist seine Gesangsstimme ist für diese Musik einfach wie geschaffen, durch ihn lebt der legendäre Bakersfield-Sound weiter und ertönt hier im zeitlos schönen Sound. Dwight Yoakam fühlt sich hier zweifellos voll in seinem Element und präsentiert sich in grandioser Form, die traditionellen Country-Klänge werden selbst eingefleischte Puristen in Begeisterung versetzen.

Kraftvoll twangender E-Gitarrensound, knackige Drums und Steel-Guitar satt - so wirbeln sich die Titel mit ihren herrlichen Melodien ungebremst und spielerisch leicht ins Ohr. Dazu der für Buck Owens-Songs typische, sehr harmonische Backgroundgesang, der hier von Eddie Perez beigesteuert wir, das klingt schon wirklich beeindruckend gut und geht butterweich ins Ohr. Songs wie „My heart skips a beat“, „Foolin’ around”, „Down on the corner of love”, „Above and beyond” oder „Under your spell again“, um nur ein paar zu nennen, bringen mit ihrem fröhlichen, unbeschwerten Sound dermaßen gute Laune rüber, dass es einem einfach die schönste miese Laune verhagelt. Wer hier noch Trübsal bläst, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Natürlich bietet das Album zum Ausgleich auch wunderbar emotionale Balladen, die mit traurig wimmernder Steel-Guitar voll unter die Haut gehen, wie etwa das tieftraurige „Cryin’ time“, „Your tender loving care“ oder das von herrlichen Pianoklängen untermalte „Together again“.
Auch der wunderbare Titel „Close up the Honky Tonks“ darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben und zählt zu den Highlights - nein, stopp, bei diesem Album von einzelnen Highlights zu sprechen, wäre wirklich nicht gerechtfertigt, denn dieses Werk erscheint wie aus einem Guss und bietet vom ersten bis zum letzten Ton Hörgenuss pur, traditioneller Bakersfield-Country-Sound wie man ihn besser wohl kaum interpretieren kann, da sucht man vergebens nach Durchhängern!
Auch die Aufmachung des Digipacks mit innenliegendem Booklet - mit allen Textabdrucken und jeder Menge Bilder von Buck und Dwight - lässt keine Wünsche offen.

Fazit:
Dwight Yoakam macht Buck Owens hier wirklich alle Ehre und der wäre wohl mächtig stolz auf seinen „Zögling“, könnte er dieses Album noch hören. Dwight läuft zu absoluter Topform auf und bringt die Klassiker so taufrisch und authentisch rüber, als wären sie ihm direkt neu auf den Leib geschrieben worden. Sein Ziel, ein Andenken an sein Vorbild Buck Owens und dessen Musik zu schaffen, hat er mehr als erreicht. Das Album quillt förmlich über vor fabelhaften Melodien, begeistert mit tadellosem Pure Country Sound und glänzt durch gesanglich erstklassige Darbietungen, wobei der traumhaft harmonische Backgroundgesang nochmals besonders hervorgehoben werden muss.
Dies ist keines der gewöhnlichen Tributalben, denn dass da wirklich was dahinter steckt, dass Dwight hier mit Herz und Seele voll bei der Sache war und ihm diese Musik quasi im Blut liegt, ist absolut nicht zu überhören. Der klassische Bakersfield-Sound ist dank Dwight Yoakam lebendiger denn je, hier muss man einfach zugreifen.

Gerald Halbig



Trackliste

1My heart skips a beat2:25
2Foolin’ around2:54
3I don’t care2:15
4Only you (can break my heart)3:56
5Act naturally2:34
6Down on the corner of love2:40
7Cryin’ time2:41
8Above and beyond2:37
9Love’s gonna live here2:04
10Close up the Honky Tonks6:25
11Under your spell again3:13
12Your tender loving care3:18
13Excuse me (I think I’ve got a heartache)2:36
14Think of me2:53
15Together again4:36
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