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Reviews

Body Count

Live in LA (DVD)


Info

Musikrichtung: Rap / Metal

VÖ: 24.03.2006

(Escapi / Edel)

Gesamtspielzeit: 114:00

So kann’s kommen. Da landet mir doch von einer Promofirma, die mir immer wieder - mal auf Anfrage, mal einfach so - nette Scheiben zuschickt, eine DVD auf dem Tisch, die mit ihrer Rap-Lastigkeit bei mir eher am stilistischen Rand rangiert. ’ne CD schiebt man dann irgendwann mal dazwischen, aber DVDs sind einfach zeitaufwändiger. Das Teil gerät also nicht nur für Wochen, sondern für Monate in Vergessenheit.

Eine längere Krankschreibung zwang mich ins Bett und damit auch vor den einlullenden Fernseher. Das gab mir die Gelegenheit so ziemlich alles, was noch an DVDs wartete, abzuarbeiten. Und da tauchte am Boden der Review-Kiste dann auch verstaubt und hässlich die Body Count-DVD wieder auf. Also na gut, rein in den Player. Und meine völlige Erwartungslosigkeit wurde von einem grandiosen Metal(!)-Konzert weggeblasen.

Hier hat kein kranker HipHopper gelegentlich mal ein Riff eingebaut, sondern hier sind Leute am Werk, die a) wirkliche Live-Rock-Power liefern und b) ihre Instrumente so beherrschen, dass sie auch anspruchsvollen Rock/Metal-Hörern Hochachtung abnötigen.

Ach ja und dann war da ja noch die Message, die den Rappern immer so wichtig ist. Dass das bei Body Count so ist, machte Frontmann Ice-T durch seine Performance und vor allem seine Ansagen deutlich. Da wurde nicht irgendwas in die Menge gef**kt. Ice-T formuliert sauber, spricht diszipliniert und artikuliert so, dass jedes Wort dessen, was er spricht, deutlich zu verstehen war. (Vergleicht das mal mit den Genuschel der leiblich-braven Candice Night auf der Blackmore’s Night-DVD, die in der letzten Ausgabe besprochen wurde.)
Als Ice-T dann davon erzählt, dass - und wie - 60 Prozent der Ur-Besetzung von Body Count diese Welt verlassen haben, wird die Atmosphäre im Troubadour (Hollywood) berührend dicht und das Gerede vom harten Leben im Ghetto wird vom Klischee zum Schicksal.

Eine absolut überzeugende Live-DVD, die die Power und den Schweiß eines Live-Club-Konzerts authentisch in die heimischen vier Wände holt.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Body Count’s N tha House
2Body M.F. Count
3Master of Revenge
4Killin Floor
5Bowels of the Devil
6On with the Body Count
7Murder 4 hire
8KKK Bitch
9Drive by
10Voodoo
11There goes the Neighborhood
12Evil Dick
13Last Breath
14Survivin the Game
15Bring it to Pain
16Cop Killer
17Mama’s got 2 die 2 Nite
18Interview (15 Min)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger