Reviews

AOR

Dreaming of L.A.

Info Musikrichtung: AOR VÖ: 28.09.2003 (AOR Heaven / Point) Gesamtspielzeit: 57:38 Internet: www.aorheaven.de

Diejenigen, die das Genre-Kürzel AOR immer schon für ein Schimpfwort hielten, werden bei dieser CD weitgehend bestätigt. Ausgetretene Pfade werden hier noch ein paar Milimeter tiefer in den Boden gestampft, ohne dass man die Klasse der Pioniere auch nur an einer einzigen Stelle
erreichen kann. 08/15-Melodic-Riffs werden von zwar sauber gespielten, aber fast immer völlig reizlosen, tausend Mal gehörten Gitarrensoli unterbrochen, wenn der Sänger, dessen Stimme niemanden stören wird, weil sie praktisch eigenschaftslos dahinträllert, nach dem üblichen
Strophe-Refrain-Strophe-Schema einmal kurz Pause hat.

Zu den besseren Tracks gehört die "Malibu Escapde", die den Genre-Helden Toto ihre klaren Referenzen erweist. "Teach me how to love you again" arbeitet mit Jazz-Anleihen, kann den Karren aber kaum aus dem Dreck ziehen.

Was auf den ersten Blick gut aussieht - die Europäer bekommen gleich vier Bonus-Tracks - erweist sich schon beim ersten Bonus als Danaer-Geschenk. Die "Last Days in San Francisco" sind grauenhafter Schmalz und könnten übersetzt in das Programm jedes x-beliebigen deutschen Schlagersängers passen.

Norbert von Fransecky