Reviews

Minipli

Love is for the Fishis

Info Musikrichtung: Electronic LO-FI VÖ: 12.11.2007 (Comet Records / Radar) Gesamtspielzeit: 30:02 Internet: http://www.myspace.com/minipli

Minipli kommen aus Luxemburg und bestehen aus einer Dame und zwei Herren, die in erster Linie elektronische Geräusche produzieren, die aber durchaus mit natürlichen Perkussionen (also Schlagzeug) und Rhythmusgebern (also Bass) und auch zumeist schrammeligen Gitarren gewürzt sind. Hauptbestandteil sind aber schon die Geräusche und die zumeist nach Achtziger Jahre Casio (also schon die größere, nicht die Trio Variante) klingenden Keyboards. Dazu der eigentlich immer dreistimmige Gesang, in dem meistens jedoch die weibliche Stimme dominiert. Gesang trifft es eigentlich auch nicht, es ist mehr eine Stimmperformance zwischen melodischem Gesang und Sprecheinlagen, die von den Lofi artigen Instrumentierungen umspielt werden. In den rockigeren Tracks wie z.B. "Fuego"! kommen Gedanken an eine Garagen Version der B52´s hoch.

In "Difficile on the Water" erinnert die einleitende Keyboardfigur und auch das eher spärlich un düstere Ambiente an The Teardrop Explodes. Ab der Mitte zieht dieser Track dann das Tempo an und schwebt schon mitten in den Achtziger Jahren. Allerdings wechselt er ständig wieder das Tempo, fällt wieder in diese Melancholie und Stille zurück, mysteriös und interessant. "Bobby-ray" hingegen besteht dann fast nur aus den Gitarren (elektrisch wie akustisch) und darüber singen sich die Drei in Rage. Diese Gitarren erinnern mich an frühe Wavebands wie die Bunnymen oder auch Siouxie. Das schön betitelte "La Shit" ist alles andere als das selbige, treibende Gitarren, elektrischer Beat und diese wavigen Keyboards treiben den manischen weiblichen Gesang nach vorn.

Den Luxemburgern ist ein interessantes halbes Stündchen Musik gelungen, das zwischen Avantgarde, Rock, Pop und Wave pendelt. Das Album fordert den Hörer, denn nebenbei gehört nervt es wahrscheinlich, denn es hält auch die Zickigkeit der frühen Wavebands vor. Ob die Band hiermit so Recht Gehör finden wird, ich weiß es nicht. Verdient hätten sie ein wenig Aufmerksamkeit auf alle Fälle, und ich bin gespannt, ob und wie es bei der Band weitergeht.

Wolfgang Kabsch