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Subway to Sally

Bastard

Info Musikrichtung: Metal VÖ: 19.10.2007 (Nuclear Blast / Warner) Gesamtspielzeit: 46:27 Internet: http://www.subwaytosally.com

Der Titel Bastard ist wohl kein Zufall. Auch Motörhead haben ihn bereits gewählt. Mit Lemmy & Co haben die Potsdamer natürlich auch weiterhin wenig zu tun. Aber direkter, bodenständiger und metallsicher sind sie geworden. Sie heute noch als Mittelalter-Metal zu kategorisieren, wäre schlicht falsch. Es ist vor allem der Gesang von Eric Fish, der die Verbindung hält. Das altertümliche Instrumentarium ist mehr zur Garnitur geworden.

Schlimm ist das nicht. Es bewahrt vor dem Stillstand und der Gesang, sowie die kunstvoll gestalteten Lyrics, die die literarische Bildung der Subway to Sally-Texter erkennen lässt, werden wohl noch auf lange Sicht dafür sorgen, dass man sich keine Sorgen um die Eigenständigkeit und Erkennbarkeit der Band machen muss.

Einen roten Faden wie beim Vorgängeralbum kann ich bei den Texten nicht erkennen. Hier werden sehr unterschiedlich Facetten geöffnet. (Kann man Facetten öffnen?; Red.) „Voodoo“ ist metallisch bedrohlich. „Fatum“ ist ein mutiger Song, der die tiefe gefühlsmäßige Verletzung von Scheidungskinder und anderen Kindern, die ohne „vollständiges“ Elternpaar aufwachsen müssen, thematisiert. Auch „Unentdecktes Land“ betont die Bedeutung von persönlichen Beziehungen - und entdeckt das zu Entdeckende im Gesicht des Gegenübers.
Schön dass es auch um Bereich der harten deutschen Bands Acts mit lebensbejahenden Perspektiven gibt.

Musikalisch steht mit der Gitarre, das traditionelle Rockgerät per se, im Mittelpunkt. Kraftvoll, metallisch heftig, manchmal etwas düster, aber auch ruhig, melodisch oder rhythmisch wird auf dem abwechslungsreichen Album zur Sache gegangen

Anspieltipps:
- „Tanz auf dem Vulkan“ - der Name sagt alles
- „Umbra“, wunderbar melodisch und fast einlullend
- „Voodoo“ mit powerndem Rhythmus
- und der kraftvolle Opener „Meine Seele brennt“

Norbert von Fransecky