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Bach. J. Chr. (v.d. Goltz)

Concerti

Info Musikrichtung: Frühklassik VÖ: 01.10.2007 Carus Verlag / Note 1 (CD, DDD (AD: 2007) / Best.nr. 83.307) Gesamtspielzeit: 60:27 Internet: Carus Verlag Freiburger Barockorchester

Carl Philipp Emanuel Bach wird das Zitat über seinen Bruder Johann Christian zugeschrieben: "hinter seiner itzigen Musik ist nichts". Das ist dann wohl doch ein wenig zu bösartig. Aber auch wenn das Booklet uns anderes weiß machen möchte und wenn der junge Mozart den sog. Londoner Bach hoch schätzte - seine Musik bleibt tatsächlich meist vorhersehbar, gefällig und oft kurzatmig, vermag jedoch an sich und in kleinen Dosen genossen durchaus zu unterhalten.

Das Freiburger Barockorchester hat schon so manchen Schatz aus den Archiven gehoben und so manchem unterschätzten Komponisten zu neuem Ruhm verholfen, aber diesmal kann und will dies nicht gelingen. Äusserst bemüht wirkt der Versuch, die Musik unter ständige Hochspannung zu setzen und in die Nähe des Sturm und Drang zu rücken. Das immer druck- und temporeiche Herangehen, die Überakzentuierung nutzen sich schnell ab und ermüden den Hörer ungeachtet des virtuosen Spiels sehr bald.

Wie es besser gemacht werden kann, hat die Hanover Band unter Anthony Halstead (cpo, 1994-2000) schon vor Jahren gezeigt. In jener Einspielung wird der Musik in charmanter Weise Raum gegeben, sich leicht und unterhaltsam zu präsentieren, statt sie mit nicht vorhandener Bedeutungsschwere zu beladen. Demjenigen, der J.Chr.Bachs Werke und ihre Qualitäten kennenlernen möchte, kann daher diese ältere Aufnahme weit eher empfohlen werden, als die jetzt erschienene Interpretation durch das Freiburger Barockorchester.

Sven Kerkhoff