Reviews
The dark Third
Info
Musikrichtung:
Progressive
VÖ: 16.02.2007 (InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 64:57 Internet: http://www.purereasonrevolution.com |
Einen Vorteil hat es, wenn eine CD bis zu ihrer Review zu lange liegen bleibt. Der Rezensent weiß, welches Urteil die (noch junge) Geschichte über sie geschrieben hat. Im Falle von Pure Reason Revolution sind die Reaktionen von begeistert bis überschwänglich - und das durchaus zu recht. Wer bislang an diesem Album vorbei gelaufen ist, hat jetzt seine Chance, denn nicht immer bestraft die Geschichte den, der zu spät kommt.
Wo das Herz der reinen Vernunftrevolution schlägt (Habt Ihr das Paradox bemerkt?), wird gleich im Opener deutlich. Nicht nur der Pulsschlag-artige Bass, sondern auch die in die Weite gezogenen Gitarrenklänge erinnern an Pink Floyd. Weit hallend werden Soundlandschaften mit einem ganz hohen Himmel geöffnet. Etwas düster und gewitterig ist es, aber gerade solche Wetterlage sind ja oft besonders faszinierend.
Bei „Goshen's Remains“ erinnert nichts mehr an Floyd. Eine sehr hohe, aber nicht nervend schrille, Frauenstimme erhebt sich aus einer etwas unstrukturierten Soundlandschaft.
Dann werden Pure Reason Revolution liedartiger. „Apprentice of the Universe” ist ein melodisch weicher Prog-Song.
„The bright Ambassadors of Morning” hätte eine eigene Review nur für sich verdient. Hier haben wir das Paradebeispiel eines progressiven Longtracks par excellence. Zu Beginn etwas dubbig, entwickelt er sich ruhig, plätschert fast verloren vor sich hin, trägt uns aber sehr angenehm mit sich.
Und dann kommt von irgendwoher diese scheinbar harmlose Refrain-Zeile „Million bright Ambassadors of Morning“, die sich einmal gehört, unbarmherzig im Ohr fest bohrt.
Der Song hat nun gewonnen und belohnt seine Opfer immer wieder mit nebenbei hereinhuschenden neuen Elementen, Melodiefetzen, Gitarrensoli, die sogar mal richtig schwer und heavy werden können. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Ein Paradebeispiel eines progressiven Longtracks.
Auch „Nimos & Tambos“ kommt erst ganz ruhig daher, trumpft dann plötzlich riffend auf, überrascht mit psychedelischen Chören, die über allem liegen, aus dem hier recht gewaltigen Soundkosmos herauswachsen und dem heftigen Stück eine überraschende Leichtigkeit belassen
„Voices in Winter“ paart floydige Gitarren mit hohem Gesang (weiblich und männlich). „ In the Realms of the Divine“ bleibt die Gitarre erst ruhig, wird dann treibender. Es mischen sich Keyboards, Streicher, die Drums und Stimmen eine, während immer mehr Gas gegeben wird.
„Bullitts Dominae“ präsentiert sanften Gesang vor einer dramatischen Soundwand.
Der Refrain von „Arrival“/ „The Intention Craft” ist bereits eine Art Seitenstück zu den „Ambassadors“, die dann zum Ende hin auch noch einmal selber aus der Kiste geholt werden.
Die Band weiß offenkundig, an welcher Stelle sie ihr Meisterstück abgeliefert hat.
Trackliste
2 Goshen's Remains (5:45)
3 Apprentice of the Universe (4:16)
4 The bright Ambassadors of Morning (11:57)
5 Nimos & Tambos (3:44)
6.1 Voices in Winter (6:35)
6.2 In the Realms of the Divine
7 Bullitts Dominae (5:23)
8.1 Arrival (8:54)
8.2 The Intention Craft
9.1 He tried to show them Magic! (5:00)
9.2 Ambassadors Return
9.3 * Pause * (5:12)
9.4 Hidden Track (3:03)
Besetzung
Andrew Courtney (Dr, Perc)
Jon Courtney (Voc, Git, Key, B)
James Dobson (Keys, Violine, Voc, B)
Greg Jong (Git, Voc, Keys)
Jamie Willcox (Git, Voc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |