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Flatfoot 56

Jungle of the Midwest Sea

Info Musikrichtung: Irish Punk VÖ: 28.05.2007 (Flicker / Gerth) Gesamtspielzeit: 40>04 Internet: http://www.flatfoot56.com

Wie üblich trudeln die CDs aus dem Hause Gerth ohne jedes Promomaterial ein. Der auf der CD-aufgeklebte $-Preis, das Flicker-Label und die FBI-Warnung auf dem Cover machen aus Flatfoot 56 unzweifelhaft eine Band aus dem Land der unwahrscheinlich beschränkten Möglichkeiten, auch wenn das, was aus den Boxen tönt, so europäisch klingt, wie irgendwas.

Ganz ehrlich, ich habe seit Ewigkeiten keine Irish Folk, oder Irish Punk oder Folk Punk CD mehr gehört, die mich so durchgängig begeistert hat, wie Jungle of the Midwest Sea. Im Prinzip ist das Teil wirklich nur mit den besten Pogues-Scheiben zu vergleichen.

Abgesehen von der etwas ruhigeren Nummer „Pay me a Dollar“ wird im Jungle of the Midwest Sea Tempo und Bewegung groß geschrieben. Dabei wird von der Fiddle bis zum Dudelsack so ziemlich alles eingesetzt, was die Waffenkammer der Nordeuropäer hergibt.
Gelegentlich begibt man sich aus der Natur ein wenig in die Stadt. Dann kommen Streetpunk-Hymnen wie „Carry 'em out“ zustande, die auch dem netten Hooligan von nebenan ein Bier-seliges Lächeln auf’s Gesicht zaubert.
Aber die geballte Faust ist in den gut 40 Minuten deutlich seltener gefragt, als das kräftig hoch geworfene Tanzbein und statt Moshpit und Wall of Death dürften hier eher die eingehakt umeinander kreisenden Squaredance-Kreisel-Paare den Ton auf der Tanzfläche angeben.
Nett vereint passt aber auch deutlich besser zu den Texten, die offensiv von Jesus Christus künden, als das - wenn auch harmlose - Kampfspiel.

Drei (von etwa zwölf möglichen) Anspieltipps:
- „Ollie Ollie“, ein Folk Battle Tune mit latentem Marschcharakter
- „Loaded Gun“, „Entfeiundungspunk“ mit Dudelsack
- „Bright City“, eine der schönsten Mitgröhl-Nummern des Albums, die lauthals dazu auffordert, dass die Christen ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen sollen

Norbert von Fransecky