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Lee Everton

Inner Exile

Info Musikrichtung: Slingstyle Reggae VÖ: 05.10.2007 (Rootdown / Soulfood) Gesamtspielzeit: 56:21 Internet: http://www.myspace.com/leeeverton

Slingstyle Reggae nennt Lee Everton seinen Ansatz. Lassen wir es mal dahin gestellt sein, ob das, was der Züricher macht, wirklich so innovativ ist, dass es eines neuen Namens bedarfs und schauen darauf, was dahinter steckt.

Everton, der erste englischsprachige Künstler auf dem deutschen Rootdown Label, vertraut auf Dreierlei - einen sanften Reggaeteppich, seine Stimme und seine Gitarre. Dabei entsteht eine wunderbare Reggae-Songwriter Mischung, die mit der fast immer sehr ruhig, aber sehr akzentuiert eingesetzten Gitarre einen unverwechselbaren Charakter bekommt.
Relativ rockige Nummern, wie das mit Bläsersätzen versetzte „Comfort me“, oder das ebenfalls durch die Bläser an Van Morrison erinnernde „Slingstyle Music“ sind die Ausnahme.

Der Reggae bleibt immer deutlich als solcher zu erkennen und hält sich gleichzeitig so stark im Hintergrund, dass die Grenzen zum Liedermacher-Genre mehr als fließend sind.
Dazu passt Evertons dezente weiche Stimme, die zwischen Gesang und Sprechen changiert. Ohne die Texte inhaltlich aufzunehmen (Der Promo-CD liegt keine Textblatt bei. Es bleibt zu hoffen, dass das bei der Verkaufs-Version anders ist.), macht Everton eher den Eindruck eines Geschichtenerzählers zwischen Bob Dylan und dem Lagerfeuer in der Prärie, als eines feurig für Rasta und Gerechtigkeit agitierenden Bob Marley.

Auch die ebenfalls von Everton selber gespielte Gitarre stützt sich nicht primär auf Reggae-Traditionen, sondern lässt mal an Eric Clapton denken, mal an Mark Knopflers Ein-CD-Project, the Notting Hillbillies. Auch hier also wieder ein dezenter Blick in die Country-Richtung.

Eine schöne Scheibe, deren größte Schwäche die etwas zu starke Gleichförmigkeit ist.

Norbert von Fransecky