Reviews

The Setting Son

S/T

Info Musikrichtung: Psychedelic Rock VÖ: 14.09.2007 (Bad Afro Records / Cargo Records) Gesamtspielzeit: 32:42 Internet: http://www.myspace.com/thesettingson

Was macht Lorenzo Woodrose nur außer Musik? Schläft der Mann überhaupt? Kaum ist sein Album mit den Dragontears verklungen und seine Tour mit On Trial vorüber kommt er mit dem nächsten Projekt um die Ecke. Diesmal hat er allerdings „nur“ als Musiker und Produzent fungiert. Die Stücke stammen diesmal von Sebastian T.W. Kristiansen. Dieser hatte die Songs an sich nur für sich geschrieben und als Demos aufgenommen, jedoch gelang die Musik über Umwege in die Hände von Herrn Woodrose der mit weiteren Musikern von The Aim und The Untamed sowie natürlich dem Autor dieses kurze, aber ebenso kurzweilige Album aufnahm.

Es passt sich in den nahtlospsychedelischen Kosmos von Herrn Woodrose ein, füllt jedoch eher die eher popbeeinflusste Ecke aus. Die 14 Songs gehen knackig los. Die Gitarren sind eher im Blues verwurzelt, rocken aber dennoch gut los. Dazu gesellt sich ein Ohrwurmartiges Keyboard, das an die seligen 60er Jahre gemahnt. Der Gesang klingt dadurch, dass er ständig verzerrt ist, rau und dies verleiht der insgesamt guten Produktion die Garagennote. Es wird auch häufig mit typischen Chören gearbeitet, die den Harmonieeffekt beitragen. Nimmt man nur z.B. den sechsten Song "I´am a looser", das mit seiner treibenden Rhythmusgitarre und der sich ständig wiederholenden Gitarrenfigur ins Ohr brennt. Später setzt dann eine herrliche doorsartige Orgel ein, die einen direkt in die späten Sechziger zurückbeamt. Im folgenden "I´am down" wird dann mehr gerockt, fast schon gestonert. Mit der schönen Orgel im Kontext entsteht schon fast ein Psychobilly Song bester Garagenklasse.

Das Album klingt trotz modernster Produktionsweise so richtig schön nach den Sechziger Jahren, was diese Musik natürlich formidabel aufwertet und dieses Album mit 14 Songs auf gleich bleibend hohen Niveau zu einer der besten Veröffentlichungen im Bereich der Psychedelischen Garagenmusik der letzten Jahre macht. Ich hoffe, das es von den Setting Sons im Gegensatz zu den Dragontears, die ja auf nur ein Album beschränkt waren, noch mehr geben wird.

Wolfgang Kabsch