Reviews
Boxcars
Info
Musikrichtung:
Country Rock / Red Dirt Rock
VÖ: 01.05.2007 (Smith Entertainment) Gesamtspielzeit: 51:09 Internet: http://www.codygillmusic.com |
Mit dem Album Boxcars der Cody Gill Band steht schon wieder eine neue, sehr vielversprechende Band aus der texanischen Red Dirt Rock-Szene auf der Matte. Die jungen Musiker um Bandleader Cody Gill wurden dabei von keinem anderen als Szene-Ikone Mike McClure produziert, der schon zahlreichen Bands mit seiner Erfahrung als Musiker und Produzent zur Seite stand und dessen Name quasi schon alleine für qualitativ hochwertige Musik steht.
Im Einzelnen:
Auf diesem Album darf man sich auf geradlinigen, erdigen Country Rock/Red Dirt Rock freuen, der durch seine Eingängigkeit und Melodik besticht. Satter E-Gitarren- und Akustik-Gitarren-Sound, knackige Drums und dezente E-Orgelklänge im Background prägen den Sound der Formation, der sich im Bereich von Bands wie No Justice, Eli Young Band oder der Tyler McCumber Band bewegt.
Gesanglich weißt Cody Gill dabei immer wieder große Ähnlichkeit zu Produzent Mike McClure auf, die kräftige, kratzig-raue Gesangsstimme passt einfach hervorragend zum rootsigen Sound der Band.
Um ein paar Beispielsongs zu nennen, sei gleich der dynamische Opener „Retreat“ genannt, der im staubtrockenen Red Dirt Rock-Gewand präsentiert wird. Flüssiger Melodieverlauf und kraftvoll ausgeprägter E-Gitarrensound mit richtig tollen Solis erwartet hier den Zuhörer. Die satten Drums treiben den Song unaufhörlich voran, der von Cody Gill sehr ausdruckstark und mit kräftiger Stimme interpretiert wird. Auch „Gone“ bewegt sich in diesem Gefilde - schnörkelloser, vor Energie strotzender Red Dirt Rock mit fulminantem, druckvollem E-Gitarren-Sound.
Aber die Jungs beherrschen auch die ruhigeren Töne, wie der Titel „Beacon in the night“, den man fast schon als Pure Country Ballade bezeichnen kann und mit butterweichem Melodieverlauf sehr angenehm ins Ohr geht. Wimmernde Steel Guitar-Klänge mit schönem Solo, Dobro-Sound, feine Akustik-Gitarren und eine sehr gefühlvolle gesangliche Darbietung von Cody Gill, der hier von Amanda Brown mit herrlichem Harmoniegesang unterstütz wird. Kein geringerer als Lloyd Maines steuert auf diesem Album übrigens die tollen Steel-Guitar- und Dobro-Klänge bei.
Zu den besten Songs des Albums darf man mit ruhigem Gewissen den Titel „Home“ zählen. Er besticht durch seine unglaublich eingängige Melodik, das kraftvolle, aber zugleich sehr gefühlsbetonte Arrangement und dem wunderbaren Harmoniegesang im Refrain. Diese Powerballade steckt voller Energie und Ausdrucksstärke und geht nicht zuletzt durch die traumhafte Steel-Guitar-Untermalung voll unter die Haut. Diese unvergleichliche Kombination aus satten Country Rock-Klängen und enorm eingängiger, flüssiger Melodik findet man so ausgeprägt wohl nur in der Red Dirt Rock-Szene.
Auch im weiteren Verlauf behält das Album diesen abwechslungsreichen Stil bei - es gibt weiter ungekünstelten, ehrlichen, von E-Gitarren dominierten texanischen Country Rock auf die Ohren, mal dezenter und entspannt arrangiert mal ungebremst drauflos polternd wie etwa beim fulminanten „Love is never caged“, das mit unglaublicher Power und starken E-Gitarren-Solis aus den Boxen dröhnt.
Fazit:
Man kann nur ungläubig mit dem Kopf schütteln, wie viele hochkarätige Bands kann die texanische Red Dirt Rock-Szene denn noch zu Tage fördern? Da scheint es wirklich eine nie versiegende Quelle zu geben, die immer wieder neue junge Band nach oben spült. Wie etwa hier die Cody Gill Band, die mit einem hervorragenden Debütalbum begeistert. Mit der Unterstützung von Produzent Mike McClure legen sie ein Album vor, das texanischen Country Rock in seiner besten Form präsentiert. Schnörkelloser, erdiger, energiegeladener Sound, der zudem voller eingängiger, flüssiger Melodik steckt. Eben typischer Red Dirt Rock „Made in Texas“ - dynamisch, bodenständig, ungekünstelt - Musikgenuss vom Feinsten, Gratulation zu diesem gelungenen Einstand!
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Retreat | 3:36 |
2 | Gone | 4:39 |
3 | Can’t let her go | 4:32 |
4 | Beacon in the night | 3:51 |
5 | Home | 3:46 |
6 | My place | 4:10 |
7 | In the middle | 4:56 |
8 | Love is never caged | 4:42 |
9 | Drink tonight | 2:46 |
10 | Song for you | 4:02 |
11 | Take back | 2:48 |
12 | Ryan’s Song | 3:46 |
13 | Buckle bunny | 3:35 |
Besetzung
Caleb Hooper: Bass Guitar, Harmony Vocals
Zack Hooper: Lead Guitar
Richie Petronis: Drums
Mike McClure: Acoustic & Electric Guitar, Piano
Lloyd Maines: Dobro, Steel Guitar
Rylie Osborne: B3 Organ, Piano
Amanda Brown: Harmony Vocals
Jake Akins: Harmonica
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |