Reviews
Translated from love
Info
Musikrichtung:
Country / Alternate Country
VÖ: 26.06.2007 (Rykodisc) Gesamtspielzeit: 41:13 Internet: http://www.kellywillis.com |
Das lange Warten hat ein Ende, denn Kelly Willis meldet sich fünf Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung mit ihrem neuen Album Translated from love zurück. Die mit ihrem Ehemann Bruce Robison in Austin/Texas lebende Sängerin und Songschreiberin hat zusammen mit Produzent Chuck Prophet ein Album auf die Beine gestellt, das ihren Ruf als herausragende Künstlerin der Szene mal wieder voll unter Beweis stellt.
Im Einzelnen:
Wie auch auf ihren Vorgängeralben glänzt die Künstlerin mit wunderbar entspannter, völlig zwangloser Country Musik, die voller Leichtigkeit und enormer Melodik steckt. Mit ihrer warmen, unheimlich charismatischen Gesangsstimme zieht sie einen vom ersten Moment an wieder voll in ihren Bann. Sie erweckt die Songs durch ihren gefühlsbetonten, voller Natürlichkeit steckenden Gesang erst so richtig zum Leben, was bei jedem einzelnen Titel zu spüren ist und was Kelly Willis für den Zuhörer so faszinierend macht.
Diese besondere Leichtigkeit in den Songs kommt schon beim Alternate Country-Opener „Nobody wants to go to the moon anymore“ voll zum Tragen. Er kommt wunderbar locker-flockig aus den Boxen, voller Beschwingtheit und sehr melodisch geht der Titel sofort ins Ohr und glänzt mit sehr schönen Slide-Guitar Klängen.
Einen Gang zurück schaltet dann der ruhige, wiederum sehr flüssige Titel „Sweet litte one“, der voller Gefühl steckt und mit einem schön transparenten Arrangement überzeugt, das mit leichten Streicher-Klängen unterlegt ist. Country Songwriter-Musik zum Zuhören und Genießen, ebenso wie das darauf folgende „Don’t know why“, das im Alternate Country Stil gehalten ist. Feine Gitarrenarbeit und wunderbarer Harmoniegesang prägen diesen starken Titel.
Zu den weiteren Höhepunkten des Albums zählt sicherlich der butterweich ins Ohr gehende Titel „Losing you“ mit seinen weichen Steel Guitar Klängen und der leichten Banjo-Untermalung.
Auch die melancholische Ballade „Too much to lose“ ist ein Paradebeispiel für die außergewöhnliche Klasse von Kelly Willis, es gelingt ihr mit ihrem emotionsgeladenem Gesang den Zuhörer so richtig schön mit runterzuziehen, ein Song der unter die Haut geht.
Dagegen strahlt der darauf folgende Titel wieder voller Schwung und Lebensfreude. „The more that I’m around you“ bietet Alternate Country/Songwriter Musik, die energiegeladen mit sattem E-Gitarrensound, knackigen Drums und dezenten Synthesizer-Klängen begeistert und jetzt wieder richtig gute Stimmung verbreitet. In diese Richtung geht auch der Song „I must be lucky“, der mit rockigem Countrysound aufwartet.
Eine Country-Ballade der Extraklasse bietet „Stone’s throw away“, gefühlvoller kann man einen solchen Titel wohl kaum interpretieren, hier heißt es sich zurückzulehnen und sich von Kelly Willis verzaubern zu lassen. Traumhafter Melodieverlauf und herrliche Instrumentierung mit feiner Akustikgitarre und gefühlvoller Steel Guitar sorgen dazu für ein echtes Klangerlebnis.
Zum Abschluss des Albums geht es mit dem Titelsong „Translated from love“ nochmals sehr ruhig und entspannt zu. Nur mit Akustikbass, Gitarre und Akkordeon instrumentiert, lässt der Titel die wunderbare Gesangsstimme von Kelly herrlich zur Geltung kommen sorgt für einen sehr gelungenen Abschluss einer herausragenden Produktion.
Fazit:
Translated from love erfüllt alle Erwartungen, die man an dieses Werk gestellt hat. Kelly Willis beweist ein weiteres Mal ihre außergewöhnliche Klasse als Sängerin und Songschreiberin. Sie präsentiert Country Songwriter Musik/Alternate Country von höchster Qualität und begeistert dabei mit ihrer sehr charismatischen, sympathischen Stimme, die beim Zuhören einfach fasziniert. Die Titel sind geprägt von traumhafter Melodik und klingen einfach völlig unverkrampft und spielend leicht. Die abwechslungsreiche Songauswahl, der tadellose Sound und das schön gestaltete Booklet mit komplettem Textabdruck, lassen auch weiter keine Wünsche offen.
Ein hochwertiges Album zum Genießen und weitab des gängigen Mainstreams.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Nobody wants to go to the moon anymore | 2:53 |
2 | Sweet little one | 3:55 |
3 | Don’t know why | 3:37 |
4 | Teddy boys | 2:44 |
5 | Losing you | 3:34 |
6 | Too much to lose | 4:33 |
7 | The more that I’m around you | 3:34 |
8 | Sweet sundown | 3:01 |
9 | Success | 3:44 |
10 | Stone’s throw away | 4:18 |
11 | I must be lucky | 3:01 |
12 | Translated from love | 2:19 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |