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Klavierquintette
Info
Musikrichtung:
Romantik Kammermusik
VÖ: 07.09.2007 Virgin Classics / EMI CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. 00946 395143 28 Gesamtspielzeit: 68:33 |
ROMANTISCHER HÖHENFLUG
Was für eine wunderschöne Musik und was für eine herrliche Einspielung! Die beiden Klavierquintette von Johannes Brahms und Robert Schumann finden in Leif Ove Andsnes und dem Artemis Quartett Interpreten, die formale Klarheit und elektrisierenden Schwung mit ausgezeichnetem Gespür für die klangfarblichen Reize dieser Musik verbinden. Manches wie der sphärenmusikalische Beginn des Brahms-Finales scheint da der klassischen Moderne des 20. Jhd. näher zu stehen als der Spätromantik. Stimmig auch der gut dosierte Einsatz des Vibratos als Ausdrucksmittel. Der klare Ansatz ist dem großen sinfonischen Gestus der Stücke durchweg angemessen: nichts wirkt aufgeblasen, nichts abgezehrt. Die präsente Akustik tut ein Übriges, dass die Musik sich nicht im Ungefähren ausbreitet.
Man kann in dieser sorgsamen Klangregie ein Echo historisch informierten Musizierens sehen. Oder aber die Einsicht, dass in jeder guten Musik eine zeitlose Modernität steckt, die es lediglich immer wieder neu herauszuhören gilt. Das Artemis Quartett hat diesen aufregenden Sinn für das Zeitgenössische im Alten nicht erst bei seiner Beethoven-Einspielung demonstriert. Spannend ist hier natürlich die Beteiligung von Leif Ove Andsnes, dessen moderner Flügel mit seinem naturgegebenen voluminösen Klang sich allerdings sehr gut in das Ensemble einfügt, auch - oder gerade - da, wo der samtige Ton in deutlichem Kontrast zu den trockener akzentuierenden Streichern steht.
Dies ist übrigens die letzte Einspielung des Artemis Quartetts in seiner Stammbesetzung. Jüngst hat es zwei Wechsel gegeben. Glaubt man den Konzertkritiken, dann hat das Ensemble seinen packenden Zugriff aber bewahrt. Man darf auf zukünftige Produktionen (wie wäre es mit weiteren Beethoven-Quartetten?) sehr gespannt sein.
Georg Henkel
Trackliste
05-08 Johannes Brahms, Klavierquintett F-Moll op 34
Besetzung
Artemis Quartett:
Natascha Prischepenko, Heime Müller – Violine
Volker Jacobson - Viola
Eckart Ruge - Cello
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |