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Boris Gott

Bukowski-Land

Info Musikrichtung: Pop / Rock / Deutsch / Singer/Songwriter / Folk VÖ: 19.10.2007 Langstrumpf Records (Vertrieb über Cargo Records) Gesamtspielzeit: 46:03 Internet: http://www.borisgott.de http://www.myspace.com/borisgott http://www.cargo-records.com

"Ich komm' aus Dortmund und sing' ziemlich gute Lieder" - so lautet eine Textzeile aus dem Stück "Radiogesicht" von Boris Gott. Etwas anmaßend wie sein Künstlername ist das schon (oder ist er etwa doch der Halbbruder oder Sohn von Karel Gott?), recht hat er aber: er singt eigentlich ziemlich gute Lieder. Und seine Geschichten und Texte könnten sich durchaus in Dortmund, im restlichen Revier oder sonstwo in der Republik abspielen: es geht um Hartz IV, Alkohol, Sex , IKEA, Liebe und Beziehungen - eben um das alltägliche Leben.

Schön, mal wieder ehrliche, deutschsprachige und auch durchaus radiotaugliche Lieder in den CD-Player zu bekommen. Wer Grönemeyer nicht mehr hören kann, nicht auf Matthias Reim ausweichen und auch mal wieder eine männliche Stimme hören will (in letzter Zeit haben deutschsprachige Bands ja wohl nur mit Sängerinnen eine Chance...), kann mit Boris Gott vielleicht eine gute Alternative finden. Vergleichen kann man ihn vielleicht am ehesten mit Stoppok, obwohl auch dieser Vergleich hinken mag.

Als beste Stücke der CD würde ich mal das Eröffnungsstück "Engel", "Rosamunde Pilcher", "RTL & Rohypnol" und das Titel-Stück "Bukowski-Land" empfehlen (letzteres hat vielleicht in etwa das Mitgröhl-Potenzial des WM-Hits 2006 der Sportfreunde Stiller). Als Cover-Version gibt es noch "Das Modell" von Kraftwerk - man mag Cover eher überflüssig und sinnentleert finden, in diesem Fall aber geht das doch durchaus in Ordnung: das Stück fügt sich gut in den Rest des Albums ein und ist durchaus interessant neu vertont, ohne nur das Original ohne eigenen Stil zu kopieren.

Fazit: nicht göttlich, aber doch empfehlenswert, was Boris Gott mit Bukowski-Land abliefert - ein Album, dem man nur Erfolg wünschen kann, um bald mehr und neues von Boris Gott hören zu können...

Jürgen Weber