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Mozart, W. A. (Müllejans)

Konzerte für Bläser

Info Musikrichtung: Klassik Instrumentalkonzert VÖ: 17.08.2007 harmonia mundi / harmonia mundi CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. HMU 901046 Gesamtspielzeit: 66:19

Mit der gewohnten farbigen Brillanz und Durchhörbarkeit nimmt sich das Freiburger Barockorchester unter der Leitung ihrer ersten Violinistin Petra Müllejans einer Auswahl der Bläserkonzerte von W. A. Mozart an. Auf dem Programm stehen das 1. und das 4. Hornkonzert, das Oboen- und das Fagottkonzert.

In den Hornkonzerten spielt Teunis van der Zwart das sperrige Naturhorn, bei dem die Feinintonation durch Handarbeit in der Stürze erfolgt. Vergleicht man die FBO-Interpretation z. B. mit der schlanken, feinziselierten Einspielung von Christopher Hogwood und der Academy of Ancient Music, fällt der sehr viel kernigere, obertonreichere Klang der Freiburger auf; auch das Horn lässt hier mehr (Schmetter)Muskeln spielen. Bei allem klangfarblichen Reiz, den der ungetunte Klang eines ventillosen Originalinstruments besitzt, stellt es doch an die Ohren des Hörers die größten Anforderungen (Hogwoods Version klingt diesbezüglich sehr viel weniger auffällig „historisierend“): die Qualität des rustikalen Timbres wechselt von Ton zu Ton, die Intonation hängt immer wieder mal am seidenen Faden. Mozart ist hörbar an die Grenze des Ausführbaren gegangen. Das späte, fragmentarisch überlieferte Konzert Nr. 1 wurde übrigens mit zwei Alternativen für das abschließende Rondo eingespielt: Version A stammt von Mozarts Schüler Süßmayr, bei der verspielteren und leichtfüssigeren Version B handelt es sich um eine moderne Rekonstruktion von Torsten Johann.
Auch bei den Konzerten für Holzbläser stechen die prononcierten Soli heraus. Katharina Arfken gibt ihrer Oboe in den Ecksätzen einen kecken und manchmal vorwitzigen Akzent; Donna Agrell lässt ihr Fagott mit urigem Ton singen (und sprechen). Der der Volksmusik, Jagd- und Landpartien abgelauschte Ton, der allen Konzerten eigen ist, wird vom FBO lustvoll ausgespielt.

Ein Interpretation, die zusammen mit einer manchmal schon etwas zu farb- und kontraststarken Aufnahmeakustik die humorvolle und dionysische Seite von Mozarts Musik herausstreicht.

Georg Henkel