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Enkelz

So sieht das aus

Info Musikrichtung: Deutscher Hard Rock VÖ: 28.09.2007 (E-Recordz / New Music) Gesamtspielzeit: 57:01 Internet: http://www.enkelz-hamburg.de

Aufwendige Promomappe, schickes Digi-Pack, …

… und das war’s dann auch schon.

Was die bekennenden Onkelz-Kopisten hier musikalisch und textlich bieten, ist tatsächlich nicht mehr als Enkels, d.h. doppelt verwässerte Onkelz. Wenn man in „Dummheit kennt keine Grenzen“ die wegen behaupteter Rechtslastigkeit verfolgte Unschuld raus hängen lässt, fasst man sich nur an den Kopf. Geht es denn noch platter? Und jeglicher Sprachwitz der Onkelz fehlt hier soundso.

Oft wirken die Hamburger so, als wollten sie Frankfurt gleich doppelt kopieren - zum einen die Rotlicht-Rocker Onkelz zum anderen die Vorort-Humoristen Rodgau Monotones. Dummerweise strahlen die Enkelz dabei die Aggressivität der Rodgaus und den Humor der Onkelz aus. Als Rebellen wirken die Enkelz völlig daneben. Man hört ständig den Bierbauch, die Fernbedienung und den Bausparvertrag im Hintergrund.

Musikalisch bleibt das ganze solider 08/15 Streetrock. Es sei denn man versucht sich an Balladen. Dann rollen sich die Fußnägel zu Afros auf - besonders schlimm: „Fern am Horizont“.

Völlig aus dem Rahmen fehlt das daher zu Recht als Bonustrack gelistete „Schärfe meine Sinne“. Nicht nur wegen der Gastsängerin. Das Stück wird mit Streicherarrangements irgendwo in Richtung Witt „auf“gewertet.

Heben wir dennoch einige Songs positiv heraus:

- „Bin ich scheissegal“ - ein fetter Rock’n’Roll,
- „Mädchen“, eine fröhlich flotte Ska-Nummer, der man gerne die Reim-dich-oder-ich-fress-dich Lyrics verzeiht,
- den erst auf den zweiten Blick als solchen erkennbaren Anti-Drogen-Alkohol-Song „Warum tust Du mir das an“, der endlich mal eine pfiffige Textidee hat,
- das mit einem recht geilen, rockenden Gitarrensolo versehene „Dein Gewinsel“.

Norbert von Fransecky