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Little Texas

Missing years

Info Musikrichtung: Country / New Country VÖ: 12.06.2007 (Montage Music Group) Gesamtspielzeit: 45:15 Internet: http://www.littletexasonline.com

Eine Band die in den neunziger Jahren mächtig abräumte und als DIE New Country Band schlechthin bekannt war, ist heute fast schon etwas in Vergessenheit geraten - die Rede ist von Little Texas.
Nach dem Ausstieg von Frontmann Tim Rushlow und Keyboarder Brady Seals ist es sehr ruhig geworden um die Jungs.

So, dieser Zustand dürfte der Vergangenheit angehören, denn Little Texas melden sich mit einem Urknall im Musikbusiness zurück! Mit dem Titel Missing Years hätte man keinen besseren Aufhänger für die brandneue Scheibe finden können.

Die Leadvocals übernahm kurzer Hand der hervorragende Gitarrist Porter Howell, der mit der restlichen Originalbesetzung kräftig aufspielt. Schon nach den ersten Gesangslinien ist Tim Rushlow vergessen, denn Porter überrascht mit großartiger, rauchiger Stimme.
Nachdem wir das Thema um den Ex-Frontmann somit abgeschlossen haben, noch ein kurzer Satz zu Brady Seals: welche richtige Country Band braucht einen verdammten Keyboarder?

Die neuen, alten „Little Texaner“ feuern mit „Gotta get me down home“, „Rebel“ oder „Party life“ Southern Rock geschwängerte, zeitgemäße Country Rock-Nummern ab, die sich gewaschen haben. Toll, dass die Jungs musikalisch nicht stehen geblieben sind und sich und ihren Stil weiterentwickelt haben. Das Ganze wird dann zwar radiotauglich abgemixt, jedoch nicht im Stile der Nashville-Einheitsproduktionen. Sehr lobenswert!

„Texas 101“ z.B. ist ein gut gelaunter, swingender Country-Spaß mit knackigen E-Gitarren-Solis, aber auch Balladen kommen hier nicht zu kurz. Mit dem Titelsong „Missing Years“ oder auch „Knees“ ist genügend Schmalz-Material vorhanden, was durchaus positiv gemeint ist. Verträumte Steel Guitars treffen hier auf den typischen Little Texas Chorgesang und mit leichtem Streicher-Einsatz und sanften E-Gitarren Hook-lines klingt das Ganze dann auch hübsch modern.

Ein wunderschöner Song zum dahinschmachten ist auch „So long“ - Emotionen pur, ganz große Klasse! Unglaublich, Little Texas haben nichts, aber auch gar nichts verlernt. Im Gegenteil, man möchte fast behaupten sie sind besser denn je.

Da sieht man mal wer über Jahre hinweg die ganze Band geführt hat. Nicht etwa, wie oft vermutet, ist der Frontmann auch der Kopf der Band. Diese verbliebenen Vier, die hier Little Texas weiterführen, sind absolute Vollblutmusiker, was sie endlich nach langen Jahren mit dieser Hammer-CD wieder unter Beweis stellen.
Tja, Tim und Brady - krebst mal weiter so mit euren Solo-Versuchen durch die Welt und lernt von euren Ex-Kollegen.

Frank Halbig