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Tirannique empire …
Info
Musikrichtung:
Barock Kantate
VÖ: 01.06.2007 Alpha / Note 1 CD DDD (AD 2006) / Best. Nr. Alpha 111 Gesamtspielzeit: 66:23 |
CORELLI TRIFFT LULLY
Der aus Livorno stammende Jean-Baptiste Stuck (1680-1755) trat fünfundzwanzigjährig in die Dienste des Herzog von Orleans, der damals für den noch minderjährigen Ludwig XV. die Regierungsgeschäfte führte. Der neue Dienstherr favorisierte die italienische Musik, die es in Frankreich damals noch recht schwer hatte. Stucks Kompositionen trugen den fürstlichen Vorlieben mit ihrem vermischten Geschmack Rechnung. Die Klarheit französischer Deklamation verschmilzt mit der biegsamen Melodik Italiens. Corelli trifft Lully, und beide verstehen sich bei Stuck bestens.
Am differenziertesten lässt sich Stucks Kunst bei der dritten und letzten der hier eingespielten Kantaten beobachten: Héraclite et Démocrite. Die beiden Philosophen repräsentieren unterschiedliche Prinzipien - Weltfrust und Weltlust - was ihren akademischen Disput auf die notwendige emotionale Basis stellt. Die Folge von Rezitativen und Arien mündet in zwei Duos, von denen das erste wegen seiner Kombination zweier unterschiedlicher Affekte bemerkenswert ist, während das zweite einen vokalen Erregungssturm entfacht, der auch gut in eine italienische Oper hineinpassen würde.
Jean-François Novelli (Tenor) und Arnaud Marzorati (Bariton) vom Ensemble Lunaisiens singen diese Musik mit gut disponierten Timbres und klarer Artikulation, wobei Novellis Timbre verblüffend an die Stimme von Jean-Paul Fouchecourt erinnert. In Übereinstimmung mit Stucks Anweisungen wurde die Partie des Démocrite heruntertransponiert. Die Einspielung ist der 1996 erschienen Version von Marc Minkowski (DG Archiv) trotz deren süffigerer Orchesterbesetzung vorzuziehen, weil die Stimme von Jennifer Smith (Démocrite) dort ausgesprochen unangenehm klingt. In der adktuellen Einspielung begleitet eine Kammerformation klangvoll und mit Verve. Bei ihr liegen auch die beiden als Interludien eingefügten Sonaten von Michele Mascitti und François Duval in besten Händen. Eine gelungene Einspielung mit seltenem Repertoire.
Georg Henkel
Trackliste
1 | 01-04 Stuck, Kantate L’Impatience |
2 | 05-09 Mascitti, Sonate XI für zwei Violinen und Bass |
3 | 10-12 Stuck, Kantate Mars Jaloux |
4 | 13-16 Duval, Sonate Héraclite et Démocrite |
5 | 17-22 Stuck, Kantate Héraclite et Démocrite |
Besetzung
05-09 Mascitti, Sonate XI für zwei Violinen und Bass
10-12 Stuck, Kantate Mars Jaloux
13-16 Duval, Sonate Héraclite et Démocrite
17-22 Stuck, Kantate Héraclite et Démocrite
Jean-François Novelli, Tenor
Arnaud Mazorati, Bariton
Lunaisiens
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |