····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Gottschalk, Louis Moreau (Rosenberg)

Orchesterwerke


Info

Musikrichtung: Romantik

VÖ: 20.06.2007

Naxos / Naxos (CD, DDD (AD: 2006) / Best.nr. 8.559320)

Gesamtspielzeit: 76:32

Internet:

Naxos

Hot Springs Music Festival

FRÜHER JAZZ

Als "kreolischer Chopin" wurde der 1829 in New Orleans geborene Louis Moreau Gottschalk zu Lebzeiten bekannt. Er war ein gefeierter Klaviervirtuose und dabei einer der ersten wirklichen Weltstars, denn ihm gelang es, die Bühnen in Nord- und Südamerika, wie auch in Westeuropa zu erobern. Dies tat er überwiegend mit selbst komponierten Werken und so bilden technisch anspruchsvolle Klavierstücke den Kern seines Oeuvres. Diese Naxos-Produktion ermöglicht nun eine eingehende Beschäftigung mit Gottschalks Orchesterwerken. Wie in der Klaviermusik zeigt er sich auch hier seiner Zeit voraus, denn durch die Integration volksmusikalischer spanischer, kreolischer und lateinamerikanischer Einflüsse wirkt seine rhythmisch orientierte, stark synkopierte Musik oft erstaunlich jazzig und tänzerisch.
Allerdings war Gottschalk eben in erster Linie Pianist, wie seine eher einfallslose Instrumentierung belegt. In der Art des Streichereinsatzes und der Melodieführung erinnert ungeachtet dessen einiges an Gottschalks französische Lehrer und Freunde, wie z.B. Halévy, Berlioz und Bizet.

Als am reizvollsten und unterhaltsamsten erweisen sich die von karibischer und lateinamerikanischer Lebensfreude durchpulsten "Escenas Campestres Cubanas" und die Symphonie "Eine Nacht in den Tropen", wohingegen die Symphonie Nr. 2 und die kleineren Orchesterwerke eher vor sich hindümpeln. Eines der effektvollsten Werke für den eigenen Auftritt schuf Gottschalk sich mit der Tarantelle für Klavier und Orchester, die jedoch als oberflächliches Virtuosenstückchen heute nur noch schwer zu goutieren ist. Besonders süßlich und schlicht kommt das vom Orchesterleiter Richard Rosenberg eigenhändig für Stimme und Orchester arrangierte "Ave Maria" daher - mit diesem klebrig überzuckerten Arrangement hat er Gottschalks Musik indes wahrlich einen Bärendienst erwiesen.
Das Hot Springs Festival Orchestra präsentiert die Werke in großer Besetzung und dabei etwas zu glatt. Eine schärfe Betonung des rhythmischen Elements hätte manche Längen, die Gottschalks Werk nicht verbergen kann, zu überdecken vermocht.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-2 Symphonie Nr. 2 "À Montevideo" 11:13
3 Célèbre Tarentelle für Klavier und Orchester 06:07
4-7 Escenas Campestres Cubanas 13:23
8 Variations de concert sur l´hymne portugais du Roi Louis I 12:32
9 Ave Maria 05:56
10 La Casa del Joven Enrique por Méhul - Gran overture 11:07
11-12 Symphonie romantique "La nuit des tropiques" 16:14

Besetzung

Michael Gurt, Klavier
Melissa Barrick, Sopran
Hot Springs Festival Orchestra

Ltg. Richard Rosenberg
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger