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Reviews

Qui

Love’s miracle


Info

Musikrichtung: Indie Rock / Noise / Progressive

VÖ: 31.08.2007

(Ipecac/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 39:15

Internet:

http://www.myspace.com/qui

Qui (gesprochen wie es geschrieben wird) ist das geistige Kind von Schlagzeuger Paul Christensen und Gitarrist Matt Cronk, welche im Jahre 2000 die Band gründeten. Drei Jahre später veröffentlichte die Zweierformation ihr Debütalbum Baby kisses - mehr oder weniger unbemerkt von der Öffentlichkeit. Etwas mehr Aufmerksamkeit konnte man erst auf sich ziehen, als ein Gewisser David Yow zu der Band stieß. Geschmackssicheren Lesern dürfte dieser wahrscheinlich noch gut als exzentrischer Frontmann der noisigen Indieformation The Jesus Lizard ein Begriff sein. Und die Verpflichtung des berühmt berüchtigten und verschollen geglaubten Sängers scheint das letzte Quäntchen gewesen zu sein, welches der Band noch fehlte. Denn zu dritt spielt man sich auf Love’s miracle ganz selbstbewusst und ohne Blick auf momentane Trends und Strömungen durch neun minimalistische, dafür umso halsbrecherischere Songs.

Qui kombinieren dabei wild Elemente aus Punk, Noise, Metal und Progrock mit ihrer ganz eigenen Experimentierfreudigkeit und schaffen dabei ihre ganz persönliche Sichtweise in Sachen Rock. Alternative im ursprünglichen Wortsinn. Während Christensen und Cronk waghalsige Kapriolen an ihren Instrumenten spielen, flucht, schreit, spuckt und manchmal auch singt Yow seine Texte auf seine unnachahmliche und (zugegeben) recht eigenwillige Art und Weise in die Welt hinaus. Insgesamt erinnert man dabei ein wenig die vergleichsweise ebenso experimentierfreudigen NoMeansNo. Oder auch Frank Zappa, hätte er denn nach dem Jazz direkt den Hardcore entdeckt.

Nicht umsonst hat sich das Trio wohl Zappas „Willie the pimp“ als Coverversion vorgenommen, welches ohne weiteres in einen Qui-Song transferiert wurde. Ähnliches schaffte man am Ende auch mit Pink Floyds „Echos“, das man mit sehr viel bedacht und angenehm auf seinen Kern reduzierte. Man sieht, Mut hat die Band, schreckt auch vor den ganz großen nicht zurück und fällt dabei nicht mal aufs Gesicht. Das Problem an der Band ist nur, dass die eigenen Songs hier leider nicht ganz mithalten können, dafür fehlt ihnen ein wenig die durchgehende (songwriterische) Linie. Aber von Füllmaterial kann man deswegen trotzdem nicht sprechen.

Insgesamt lassen Qui mit Love’s miracle auf jeden Fall aufhorchen. Mit seinem recht eigenwilligen Sound passt man zudem hervorragend ins restliche, recht ausgefallene, Programm von Mike Patton’s Ipecac-Label. Stromgitarrenfreunde die es etwas ausgefallener lieben, sollten mal ein Ohr riskieren.



Mario Karl

Trackliste

1Apartment3:58
2Today, gestation4:25
3Gash3:26
4Freeze3:21
5New Orleans4:01
6A#15:35
7Willie the pimp3:02
8Belt4:50
9Echoes6:37

Besetzung

David Yow: vocals
Paul Christensen: drums
Matt Cronk: guitar
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger