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Reviews

Metaforce

The Dawn of Doom


Info

Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ:

(Eigenproduktion)

Gesamtspielzeit: 51:39

Internet:

www.metaforce-metal.com

The Dawn of Doom ist ein Konzeptalbum, dass sich selber als Doom Metal versteht. Der kraftvoll epische Anstrich der teilweise fast hörspielartig vorangebrachten Geschichte lässt aber häufig eher an Virgin Steele denken als an ausgesprochene Düsterkapellen - was durchaus als Kompliment gemeint ist.

Eine Band im eigentlichen Sinn sind Metaforce nicht. Sämtliche Instrumente - mit Ausnahme einiger Gitarren-Leads - wurden von C. Kaiser eingespielt. Der ausgebildete Jazzmusiker, studierte Philosoph und Amerikanist war bereits als Sänger von Everflow in Erscheinung getreten, bevor er begann als freischaffender Musiker das Konzept von The Dawn of Doom zu entwicklen. Das immerhin fast einstündige, nicht zuletzt von Goethes Faust inspirierte Werk versteht sich lediglich als Intro zu einer (geplanten??) Vertonung der Johannes-Offenbarung des Neuen Testamentes.

Am Beginn der Geschichte steht ein simpler Verkehrsunfall, der sich aber bereits als Manifestation von etwas Größerem andeutet. Und tatsächlich bleibt der verstorbene Joshua, der seiner Frau Mariah kein letztes Goodbye sagen konnte, bei Bewusstsein und kann seine Seele an das Böse verkaufen, um in die Welt zurück zu kehren. Nach seiner Beerdigung kann sich der untote Coffin Man aus dem Grab herauswinden und ist nun das Werkzeug für IHN, bei dem Versuch, die Herrschaft der Welt zu erringen. Aufstände in den Städten sind erste Vorboten kommender Veränderungen. Als Joshua Maria begegnet zerfällt er bei der Berührung ihrer Hand zu Staub. Nun will er noch einmal wieder geboren werden, um ihr zu sagen, dass sie leben muss und ihren Entschluss, ihm zu folgen, aufgeben soll. Als das Böse ihm diesen Wunsch verweigert und himmlische Engelschöre ertönen, wird Joshua klar, dass er auf die falsche Seite vertraut hat. Das tragische Geschehen seit seinem Unfall läuft noch einmal vor seinem inneren Auge ab. Die rätselhafte Gestalt Metaforce wird beschworen und mit den Klängen himmlischer Glocken schließt das Album und lässt wohl bewusst offen, wer letztlich den Sieg davon tragen wird - das Böse, das Himmlische oder vielleicht sogar der Metaforce?

In Umsetzung des Werkes wechseln sich bombastische Düster-Metal-Songs mit kürzeren Dialog-Sequenzen ab, die The Dawn of Doom zwischen Metalalbum, Rockoper und Hörspiel positionieren. Auch in dieser Hinsicht dürfte die nächst gelegene Vergleichsgröße Virgin Steele sein. Im Gegensatz zu DeFeis hat Kaiser für die verschiedenen Rollen jedoch unterschiedliche Sänger engagiert. Neben acht Solostimmen sind in den dramatischen Chorpassagen darüberhinus die German Gospel All-Stars zu hören. Damit verschafft Kaiser seinem Projekt Metaforce einen spannungssteigernden Abwechslungsreichtum, der sein Werk auf Dauer interessanter macht als die Virgin Steele Opern.

The Dawn of Doom ist bescheiden als Demo ausgezeichnet. Abstriche am Sound gegenüber "richtigen" CDs braucht der Hörer dennoch nicht zu machen. Da Kaiser auch nicht wie viele ähnliche Projekte im Bombast und Pathos erstickt, sondern sie als Stilmittel dort einsetzt, wo sie Sinn geben, darf man diese Eigenproduktion mit gutem Gewissen als Pflichtscheibe für jeden Metalsammler bezeichnen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Damnatio Memoriae3:45
2The Dawn2:40
3Mournful Cries6:20
4Against all Evil4:39
5Ceremony0:45
6Resurrected0:33
7Coffin Man6:39
8Foreshadowing1:10
9Last Days of Time7:11
10Blood is sicker than Water5:43
11Begging for Return2:04
12Thy Doom (Part I of `Adventus Dei est')10:10

Besetzung

Alle Instrumente C. Kaiser
Additional Lead Guitars Markus Knubbe und Marc Brutus

Gesangsrollen:
C. Kaiser
Markus Meeder
Minerva Díaz Pérez
Jewelz
David Galloway
Roman Nemmersdorf
Shane Carson
The German Gospel Allstars

Sprecher
David Holst
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger