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El Bastardo

Bleeding Strings

Info Musikrichtung: Country / Western VÖ: 2007 (Hank Records) Gesamtspielzeit: 46:05 Internet: http://www.hankrecords.com http://www.elbastardo-outlawpicker.com

In einer Zeit, in welcher der Begriff Country & Westernmusik fast schon aus der Mode gekommen ist und nur noch von New Country, Country Rock oder Pure Country die Rede ist, hält ein Mann fest an der Cowboy-Romantik.
El Bastardo nennt sich der italienische Gitarrenpicker, der mit seinem zweiten Album Bleeding Strings, das unter dem deutschen Label Hank Records veröffentlicht wurde, seinen ganz eigenen Weg unbeirrt geht.

Eigenwillig ist auch der Opener, denn mit dem patriotischen Südstaaten-Song „Dixie“ gibt’s mit Marschtrommel und Mundharmonika Klänge auf’s Ohr, die man in der heutigen, modernen Zeit erstmal verdauen muss. Aber keine Angst, schon mit der zweiten, weltbekannten Nummer „Sympathy for the devil“ sammelt der Musiker gleich wieder Bonus-Punkte. Mit Akustikgitarre und Banjo vorgetragen und der warmen, eigenwilligen Gesangsstimme erinnert diese Coverversion stark an die letzten Akustikalben von Johnny Cash.

Eigenwilligkeit ist auch beim Elvis Presley Song „Hound Dog“ das Stichwort, was aber durchaus positiv gemeint ist. Während die meisten Bands so eine Version gnadenlos verrocken würden, präsentiert Mr. El Bastardo diese Nummer im Blues Stil mit Slide-Dobro Gitarre und einer Art Sprechgesang. Einfallsreich allemal.

Auch Klassiker wie „Amazing grace“ werden hier instrumental auf der Dobro dargeboten. Man muss schon sagen, dass der Mann es versteht mit Gitarren und Mandolinen umzugehen. Beim „Foggy Dew“ hat man dann sofort das Bild vom einsamen Cowboy am Lagerfeuer vorm geistigen Auge.

Sicher werden sich eingefleischte Country-, vor allem New Country-Fans, nach der Daseinsberechtigung dieser Scheibe fragen, jedoch werden Nostalgiker und Westernfreunde an der ursprünglich klingenden Musik ihren Spaß haben, auch wenn man es dem guten Mann anhört, dass er kein waschechter Amerikaner ist, was für den ein oder anderen sogar ganz sympathisch klingen mag.

Frank Halbig