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Reviews

Pavlov's Dog

Has anybody here seen Siegfried?


Info

Musikrichtung: Art-Pop

VÖ: 22.05.2007 (1977)

(Rockville / Point)

Gesamtspielzeit: 79:57

Internet:

http://www.surkamp.com

Für viele Musikfans besteht die bekannte Spitze des Eisbergs namens Pavlov’s Dog lediglich aus dem Evergreen „Julia“. Das war bei mir nicht anders, bevor ich die beiden Re-Releases in die Finger bekam, die jetzt über Rockville wieder in den Läden gewuchtet wurden.
Obwohl auch der offizielle Output von Pavlov’s Dog vor dem Auseinanderbrechen der Band aus zwei Alben bestand, haben die jeweiligen zwei Alben nichts miteinander zu tun. Has anybody here seen Siegfried? ist das so genannte “verlorene” dritte Album, das wegen des Splits nie veröffentlicht wurde. Somit ist dies die erste reguläre Veröffentlichung des 1977 eingespielten Materials.

Die Neuveröffentlichung als „LP + Bonus-Material“ zu beschreiben, wäre ein massive Untertreibung, da das Bonusmaterial umfangreicher ist, als die eigentliche LP. Es umfasst einen unveröffentlichten Song, eine Demoversion und Live-Aufnahmen im Umfang einer eigenen Live-LP, darunter auch die beiden großen Hits der Band, „Julia“ und „Song Dance“.
Bescheiden ist für einen Re-Release lediglich das nur vierseitige Booklet mit vier historischen Fotos und einer kurzen Entstehungsgeschichte des Albums von David Surkamp.

Die zehn Stücke von Has anybody here seen Siegfried? sind überwiegend ruhig und leben von der charismatischen Stimme David Surkamps. Weich und leicht gequält wirkend nimmt man ihm Melancholie und Emotionalität ohne zu fragen ab.
Die E-Gitarre ist zwar nie aggressiv, entspringt aber eindeutig einer rockigen Tradition. Das erdet die Kompositionen, die nie in die Gefahr geraten ins Kitschige abzudriften.
Der Hintergrundsound wird von den Keyboards geliefert. Akustische Gitarren, Piano und Violinen fügen eine Atmosphäre hinzu, die sich zwischen Prog, Klassik und Folk bewegt.

Die Stücke sind überwiegend harmonisch und schlicht schön. Die Atmosphäre fängt den Hörer ein. Wirkliche Hits wie eben „Julia” sind allerdings nicht zu entdecken, auch wenn „Jenny” diesem Ziel erkennbar hinterher läuft. Ohne die Bonus Tracks müsste man zumindest Einsteiger erst einmal auf die beiden ersten Alben verweisen.

Die Zugaben werten das Album aber massiv auf; nicht nur, weil mit ihnen schlicht Value for Money geboten wird, sondern weil sie die Band noch einmal von einer anderen Seite zeigen.
Die Tonqualität ist „authentisch“. Das heißt, man hat nicht den Eindruck, dass hier viel nachbearbeitet wurde. Es gibt also keinen glatten perfekten Sound, sondern einen Sound, wie er bei Konzerten wirklich zu hören ist.
In der Interpretation sind Pavlov’s Dog deutlich rockiger und auch die Streicher (laut Promozettel nur Violinen - ich meine zumindest auch ein Cello zu hören) kommen stärker zu Wort.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Only you 4:34
2Painted Ladies 3:22
3Falling in Love 3:27
4Today 3:09
5Trafalger 3:11
6I love you still 4:05
7Jenny 4:07
8It's all for you 3:50
9Suicide 2:05
10While you were out 2:39
11Song Dance (live, St. Louis 1975) 6:29
12Of once and future Kings (live, St. Louis 1975) 6:50
13Natchez Trace (live, St. Louis 1975) 4:18
14A little better (live, St. Louis 1975, previously unreleased) 2:18
15A Look in your Eyes (live, St. Louis 1975, previously unreleased) 4:28
16Julia (live, Detroit 1976) 2:56
17She came shining (live, Detroit 1976) 4:37
18Did you see him cry (live, Detroit 1976) 6:07
19Theme from Subway Sue (previously unreleased) 5:41
20I wait for you (previously unreleased early Version) 1:45

Besetzung

Douglas Rayburn
David Surkamp
Rick Stockton
Kirk Sarkesian
Tom Nickeson
Steve Scorfina
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger