Reviews
Alive and well
Info
Musikrichtung:
Country / New Country
VÖ: 23.01.2007 (Triple T Records) Gesamtspielzeit: 34:55 Internet: http://www.tyengland.com |
Ein alter Bekannter, der sich die letzten Jahre rar gemacht hat, kehrt nun mit seinem neuen Werk Alive and Well zurück ins Rampenlicht. Die Rede ist von Ty England, auf dessen neues Studioalbum sich seine Fans sieben Jahre gedulden mussten, nachdem seine letzte CD Highways & Dance Halls bereits im Jahr 2000 erschien.
Bekannt und populär wurde Ty England Anfang der 90er als Gitarrist und Harmonie-Sänger in der Band von Garth Brooks. Ähnlich wie Garth zog sich auch Ty England die letzten Jahre stärker aus dem Musikgeschäft zurück um sich mehr seiner Familie widmen zu können. Doch ganz will er diesen Job glücklicher Weise nicht an den Nagel hängen, dafür hat er noch immer zu viel Spaß an der Musik. So müssen sich seine Fans halt eben nur auf etwas längere Intervalle zwischen seinen Alben einstellen.
Im Einzelnen:
An seinem Musikstil hat sich auch mit den Jahren nichts groß geändert, noch immer präsentiert er frischen, zeitgemäßen New Country mit traditionellen Wurzeln. Sehr knackig und radiotauglich arrangiert zeigt sich etwa der Opener „Love is stronger“, der von satten E-Gitarren dominiert wird und dabei von harten Drums vorangetrieben wird. Danach geht es mit dem temperamentvollen Titel „The perfect girl“ wieder stärker in den Pure Country-Bereich, der Song gräbt sich locker-flockig ins Gehör und kommt mit twangenden E-Gitarren, klimperndem Honky-Tonk-Piano und dynamischen Steel Guitar-Klängen sehr energievoll und spielfreudig rüber.
Mit dem swingenden Honky Tonk Two-Stepper „Texans hold’em“ gibt Ty England weiter Gas und man erinnert sich bei diesem Song irgendwie gleich an seinen ersten Hit „Should’ve asked her faster“. Mit viel Schwung und Dynamik geht dieser Pure Country Titel voll in die Beine und wirbelt den letzten Staub aus der Ecke der Tanzfläche.
Zur Entspannung geht es danach musikalisch in den „Club Paradise“, der knackige New Country Titel kommt wunderbar relaxt aus den Lautsprechern und klingt nach jeder Menge guter Urlaubsstimmung, besonders schön kommen hier die Steel Guitar Passagen und die spanische Akustikgitarre zur Geltung.
Eine starke Ballade präsentiert der Tony Arata-Song „Nothing but love“, der mit weichem Melodieverlauf, sehr gefühlvollem Arrangement und emotionsvollem Gesang überzeugt. Neben der gesanglich starken Leistung von Ty kommt hier besonders der herrliche Harmoniegesang von Shawna Russell sehr schön zur Geltung.
Mit „Redneck Anthem“ gibt Ty England dann wieder so richtig Gas und powert mit einer Mischung aus Honky Tonk und Rock’n’Roll so richtig schön locker und unbeschwert drauf los.
Nicht unerwähnt lassen darf man eine weitere sehr schön verträumte Ballade, die mit dem Titel „It must be Colorado“ auf den Zuhörer wartet. Das transparent gehaltene Arrangement mit feiner Akustikgitarre, butterweichen Steel Guitar-Passagen und sanften Pianoklängen lässt genügend Raum, um den sehr gefühlvollen Gesang von Ty hier besonders wirkungsvoll glänzen zu lassen.
Fazit:
Ty England hat die letzten Jahre nichts verlernt und bietet seinen Fans auch weiterhin eine gelungene Mischung aus knackigem New Country und traditionellem Honky Tonk Sound, wie man es von seinen letzten Alben her gewohnt ist. Frisch und ohne kommerziellen Schnickschnack präsentiert er zeitlosen Country Sound, der bodenständig und sehr spielfreudig rüberkommt. Zwar können die Titel dabei durchweg überzeugen, doch die ganz großen Sahnestücke, wie man sie auf seinem letzten Album Highways & Dance Halls fast noch reihenweise erleben konnte, sind auf dem neuen Werk doch etwas dünner gesät.
Aber trotzdem hat die sehr solide Produktion genug Potenzial, um die Scheibe bestens weiter zu empfehlen, nicht zuletzt auch deshalb, weil Ty England zu den Künstlern zählt die sehr authentisch und ungekünstelt rüberkommen und denen man einfach immer wieder gerne zuhört. Zudem gibt es vom satten Sound her wirklich nichts zu mäkeln und auch die abwechslungsreiche Songauswahl (zum überwiegenden Teil war Ty England auch als Songwriter aktiv) lässt hier keine Langeweile aufkommen. Bleibt also nur noch zu hoffen, dass bis zur nächsten Veröffentlichung nicht wieder sieben Jahre vergehen.
Gerald Halbig
Trackliste
1 | Love is stronger | 4:15 |
2 | The perfect girl | 2:50 |
3 | Texans hold’em | 2:50 |
4 | Club Paradise | 4:12 |
5 | Nothing but love | 3:40 |
6 | Redneck anthem | 3:22 |
7 | Stick to your guns | 3:26 |
8 | The NRA song | 3:27 |
9 | It must be Colorado | 3:39 |
10 | Livin’ the dream | 3:14 |
Besetzung
Mike Dailey, Johnie Helms: Steel Guitar
Billy Thomas, Eddi Howard: Drums
Dave Francis, Tim Russell: Bass Guitar
Dennis Borycki: Piano
Mike Turner: Keyboards
Eddie Howard: Percussion
Jon Conley, Ty England: Acoustic Guitar
Jeff Donaldson: Fiddle
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |