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Paul Gerhardt

Ich singe dir mit Herz und Mund

Info Musikrichtung: Kirchenlied VÖ: 2004 (1987) (Gerth) Gesamtspielzeit: 62:45

Ich singe dir mit Herz und Mund ist die technisch überarbeitete Neuauflage einer erstmals 1987 erschienen Zusammenstellung von Paul Gerhardt-Aufnahmen, die in den Jahren 1974 bis 1986 auf verschiedenen LPs erstveröffentlicht wurden.

Die 70er und frühen 80er Jahre waren, was das deutsche Kirchenlied anbelangt, keine sonderlich innovative Epoche. Und so haben wir es hier mit sehr konservativen Einspielungen zu tun, die die alten Kirchenlieder mit würdevoller Hochachtung intonieren. Je nach persönlicher Stimmung gefällt mir das manchmal sehr gut; manchmal würde ich mir etwas mehr Leben und Spritzigkeit wünschen. Textlich geben das Stücke wie „Die güldene Sonne“ oder „Fröhlich soll mein Herze springen“ durchaus her.

Positiv nehmen mich vor allem die Stücke ein, die eine sakral erhebende Stimmung verbreiten und mich mental in eine mittelalterliche Kirche versetzen. Das gilt für die ersten drei Stücke und auch für das herrliche „Sollt ich meinem Gott nicht singen“.
Etwas befremdlich finde ich einige Takes, die eher an das „Wunschkonzert der Volksmusik“ erinnern („Befiehl du deine Wege“„Auf, auf, mein Herz, mit Freuden“).
Die Trauerstimmung, die „O Haupt voll Blut und Wunden“ passend begeleitet, ist bei dem Weihnachtslied „Ich steh an deiner Krippen hier“ fehl am Platz.

Die verschiedenen Ensembles und auch die unterschiedliche Instrumentierung gibt der Zusammenstellung Abwechslung.
Neben dem gemischten Chor mit Orgelbegleitung finden wir Stücke mit Sologesang, oder solche, die von Streichern begleitet oder von Bläsern eingeleitet werden. Gelegentlich tauchen eine Oboe oder ein paar Flöten auf.

Insgesamt ein Album. das für konservative Hörer fast ohne Abstriche geeignet ist.

Norbert von Fransecky