Reviews
Serpent saints - The ten amendments
Info
Musikrichtung:
Death Metal, Death ´n Roll
VÖ: 13.07.2007 (Candlelight Records) Gesamtspielzeit: 41:24 Internet: http://www.entombed.org |
Na das wurde aber so langsam Zeit! Vier lange Jahre ist es jetzt schon her, dass die Elchtod-Pioniere und Death `n Roll-Erfinder Entombed mit einer richtigen neuen Scheibe um die Ecke kamen. Nach dem letzten regulären Album Inferno (2003) gab es zwar noch ein Livealbum und letztes Jahr pünktlich zum 6.6.06 einen kurzen Vorgeschmack auf zukünftige Taten in Form der EP When in Sodom, aber so richtig satt wurde der Fan davon natürlich nicht. Aber jetzt ist es soweit und die zum Quartett geschrumpfte Truppe hievt mit Serpent saints - The ten amendments einen neuen Prügelknaben in die Landeregale, der sich gewaschen hat.
Jedes neue Album der Schweden kommt einer kleinen Wundertüte gleich und man ist auf ein Neues gespannt was die Band einem entgegen bläst. Die letztjährige EP hat es schon angedeutet, der Death Metal hat wieder gehörig etwas zu melden in den einzelnen Songs. Das Ganze weckt Erinnerungen an die Frühwerke Clandestine und Wolverine Blues, allerdings ohne sich direkt an diese anzulehnen. Die gemeinsame Tour mit den Kollegen Grave, Dismember und Unleashed hat wohl ihre Spuren hinterlassen. Und so schlägt das Album zu Beginn mit einer Oldschoolkeule in Form des Titeltracks (inkl. typischen Akustikintro) und „Masters of death“ (ein Tribut an ihre Wurzeln) um sich, dass einem Hören und Sehen vergeht.
Aber auch die derben Rockgrooves, welche früher so manches Entombed-Album prägte, haben sich noch lange nicht komplett verabschiedet (man höre nur „Amok“ oder „Thy kingdom koma“). Neu hinzugekommen sind dagegen verstärkt Einflüsse aus dem Punk- und Crust-Bereich („Warfare, plague, famine, death“, „Ministry“), die „Serpent saints“ noch einen gehörigen Kick in Richtung Brachialität verleihen. Überhaupt fällt auf, dass alle Songs kurz und knackig auf den Punkt gespielt sind und überwiegend ohne Spielereien wie Gitarrensoli auskommen müssen. Weiter erwähnenswert neben dem bereits von der gleichnamigen EP bekannten „When in Sodom“, sind das doomige „In the blood“ und der Hit „The dead, the dying and the dying to be dead“. Eine dreiminütige Reise von Blast-Parts, über punkiges Terrain zum Mitgrölchorus und zurück. Ein garantierter Kracher auf kommenden Konzerten.
Serpent saints - The ten amendments klingt schmutzig, rau und spontan; ist dabei noch abwechslungsreich und fetzt ohne Ende. Absolut starkes und kurzweiliges Moshfutter eben. Das Warten hat sich also gelohnt und das Ergebnis dürfte Entombed-Verehrer aller Bandphasen zufrieden stellen und auch so manchen Altfan Purzelbäume schlagen lassen. Dass dem Album noch ein wirklich knallender und schmutziger Garagensound verpasst wurde, ist dazu noch das Tüpfelchen auf dem I. Es tut einfach gut mal wieder naturbelassene Instrumente und ein ungetriggertes Schlagzeug, anstatt unnötig aufgeblasene und künstlich klingende Sounds zu hören.
Mario Karl
Trackliste
1 | Serpent Saints | 5:04 |
2 | Masters of Death | 5:00 |
3 | Amok | 4:44 |
4 | Thy Kingdom Koma | 4:07 |
5 | When in Sodom | 5:40 |
6 | In the Blood | 4:39 |
7 | Ministry | 2:43 |
8 | The Dead, the Dying and the Dying to Be Dead | 3:01 |
9 | Warfare, Plague, Famine, Death | 3:20 |
10 | Love Song for Lucifer | 3:06 |
Besetzung
Alex Hellid: Guitar
Nico Elgstrand: Bass
Olle Dahlstedt: Drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |