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Reviews

Händel, G. F. (Bonizzoni)

Le Cantate Italiane di Handel II (Le Cantate per il Marchese Ruspoli)


Info

Musikrichtung: Barock Kantate

VÖ: 01.06.2007

Glossa / Note 1
2 CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. GCD 921522


Gesamtspielzeit: 74:03

JUNGENDLICHE MEISTERWERKE

Wie schon bei der ersten Folge demonstrieren La Risonanza und Fabio Bonizzoni schlagend die hohe Qualität von G. F. Händels frühen italienischen Kantaten. In diesem Fall entstanden die jugendlichen Meisterwerke für den Marchese Ruspoli. Die damals 21jährige Sängerin Magarita Durastante stand seinerzeit in seinen Diensten, ein aufstrebender Star am barocken Sopranistinnenhimmel. Sie hat den Komponisten inspiriert und mit ihrem Können herausgefordert. Händel holte sie später in sein Londoner Opernunternehmen, wo sie unter dem Künstlernamen „Durastanti“ Karriere machte. Händels Talent fand im ehrgeizigen und standesbewussten Ruspoli den idealen Förderer. In kurzer Zeit entstand eine ganze Reihe von mannigfaltigen Werken, wobei es Händel verstand, dem meist kleinen, mit Streichern besetzten Begleitorchester ein großes Spektrum an Klangeffekten zu entlocken. Das kann man noch heute nachhören, sofern sich auch die zeitgenössischen Interpreten vom nackten Notentext entsprechend anregen lassen.

Das ist hier der Fall: Das Ensemble - ohne Bratschen - versteht sich meisterlich auf alle Finessen barocker Klangrede, weiß die pompöse Geste ebenso wie zarte Anmutung, Erotik, herzzerreißende Liebesklage oder überschäumende Lebensfreude in Klang zu setzten. Alle Trockenheit, die man mit solch kleindisponierter Kammermusik vielleicht verbindet, ist wie weggeblasen.
Freilich bedarf es auch noch einer Sängerin, die entsprechende barocke Vokalqualitäten mitbringt. Das war schon in der ersten Folge bei Roberta Invernizzi der Fall, die in diesem Fall einen brillanten Auftritt als Diana in der fragmentarisch überlieferten Kantate HWV 79 Diana Cacciatrice hat, wo sie mit einer virtuos geführten Solo-Trompete wetteifert. Bei den übrigen Stücken ist es die fabelhafte Emanuela Galli, die die mythischen oder bukolischen Charaktere zum Leben erweckt. Ihr etwas dunklerer, ebenso schlanker und offener Sopran eignet sich zur Darstellung der zarten lyrischen Abschnitte ebenso wie für die feurigen Affekte und dramatische Attacke. Dank ihrer stupenden Technik bereiten ihr die reichen Auszierungen keine Schwierigkeit.

Diese zweite Einspielung der Reihe dürfte Händelfreunden wegen der idealen Verbindung von Klangzauber, vokaler und technischer Brillanz wieder hochwillkommen sein.



Georg Henkel

Trackliste

101-07 Armida Abbandonata HWV 105
208-14 Diana Cacciatrice HWV 79
315-23 Tu Fedel? Tu Costante? HWV 171
424-31 Notte Placida e Cheta HWV 142
532-37 Un’Alma Innamorata HWV 173

Besetzung

Emanuela Galli
Roberta Invernizzi

La Risonanza
Fabio Bonizzoni, Cembalo und Leitung
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger