Reviews

Sprinx

No Aliens

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 2006 (Ruuf) Gesamtspielzeit: 24:35 Internet: http://www.sprinx.de

Sprinx sind zweifelsohne Underground. Aber statt einfach nur zu kopieren, sind sie immer stärker dabei ein eigenes Gesicht zu entwickeln. Es fehlt noch ein wenig die Souveränität im Ausdruck. Dafür umschifft man geschickt alle Genrefallen. Das hier ist kein Crossover, kein windelweich gespülter NuMetal, kein Brit-Pop-Verschnitt, weder AOR noch Melodic Rock. Und doch ist es irgendwie etwas von allem.
Zeitlose Rockmusik mit Pop-Appeal, die gleichermaßen von Gitarre und Keyboards geprägt ist, beschreibt die Sache wohl am ehesten.

Der treibend rockige Opener „What you are” hat einen melodischen Charakter, ist aber mit harten Gitarren und Keyboardspielereien gewürzt. Der Text beschreibt sehr poetisch, was (Gott) für uns ist.
Das christliche Bekenntnis ist das eine von zwei Themen, die auf No Aliens immer wieder angesprochen werden. „Heaven must have been crying“ beginnt sanft, um sich triumphalistisch zu einem energiereichen Gitarrenrocker zu steigern. Als tolles, gleichermaßen ehrlich und poetisches Liebeslied schlägt es die zweite inhaltliche Seite auf.

Power, Pop und Energie sind die bestimmenden Farben, die Sprinx auf der Palette haben. Bei aller Kraft bleibt man aber immer klar diesseits vom Metal; selbst Hard Rock wäre meist zu viel gesagt.
Wirklich ruhige Seiten sind allerdings auch Fehlanzeige. Und wenn es dann im finalen „Not today - tomorrow“ doch mal versucht wird, ist das Ergebnis eher nichts sagend.

Aber bei dem Gottvertrauen, das in den Texten immer wieder zu Wort kommt, wird es die Band in Zukunft zweifellos selbstbewusst weiter versuchen. Da ist noch was zu erwarten.

Norbert von Fransecky