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Reviews

Rameau, J. Ph. – Campra, A. (Harvey – Medlam)

Französische Kantaten


Info

Musikrichtung: Barock Kantate

VÖ: 28.03.2007

BIS / Klassik Center Kassel
CD (AD DDD 2004) / Best. Nr. BIS-CD-1495


Gesamtspielzeit: 62:27

VITAL

Die Einübung in die Kunst der Kantate befähige einen unmerklich zu Größerem. Jean-Philippe Rameau wusste, wovon er sprach. Bevor er mit Anfang 50 seine erste, bahnbrechende Oper herausbrachte, schrieb er neben zahlreichen Cembalostücken und Vaudvilles eine Reihe von musikalischen Minidramen in Kantatenform, die nach wie vor wenig bekannt sind. Eine Auswahl davon kombinieren auf dieser CD das Kammerensemble London Baroque, der Bariton Peter Harvey und die Sopranistin Philippa Hyde mit einer Kantate von Rameaus Kollegen André Campra.
Auch wenn vor allem seine erste Oper „Hippolyte e Aricie“ in vieler Hinsicht einen Quantensprung im französischen Musiktheater darstellt, so zeigen sich Rameaus dramatischer Instinkt und seine treffliche musikalische Chrakterisierungskunst doch bereits in den kleinen mythologisch und pastoral inspirierten Kantaten-Szenen mit ihren raschen emotionalen Wechselbädern und Gelegenheiten zur Tonmalerei. Dass Campra der um eine Generation ältere Komponist ist, hört man seiner charmanten Klage eines unglücklich Verliebten nicht an.

London Baroque musiziert plastisch, kernig und agil, ohne jedoch die Finesse und Differenzierungskunst jüngerer französischer Ensembles wie Les Musiciens de Monsieur Croche (Alpha 067) zu erreichen, die u. a. bei den Verzierungen mehr riskieren. Die Interpretation der Britten ist temperamentvoll, aber insgesamt glatter geraten. Mit charaktervoller Tongebung und theatralischen Instinkt beleben Harvey und Hyde ihre Figuren, wobei die so wichtige Deklamation bei der Vergleichseinspielung noch farbiger ausfällt.



Georg Henkel

Trackliste

101-05 Rameau, Les Amants trahis21:58
206-08 Rameau, Aquilon et Orthie13:34
309-12 Rameau, Thétis10:27
413 Rameau, Air à boire2:27
514-20 Campra14:01

Besetzung

Peter Harvey, Barion
Philippa Hyde, Sopran

London Baroque:
Ingrid Seifert, Violine
Richard Gwilt, Violine
Charles Medlam, Bassgambe
Terence Chalston, Cembalo
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger