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Reviews

Goon Moon

Lickers Last Leg


Info

Musikrichtung: Psychedelic Pop / Alternative

VÖ: 01.06.2007

(Ipecac / Soulfood / Southern Records)

Gesamtspielzeit: 54:10

Internet:

http://www.southern.net
http://www.myspace.com/goonmoon

Es ist doch oft interessant zu betrachten, wie sich Musiker entwickeln. Hatte Jeordordie White (aka Twiggy Ramirez) noch mit Marylin Manson schamlos in der Geschichte der Rockmusik geklaut, dieses aber geschickt hinter modernen elektronischen Wällen mit ebensolchen heavy Gitarrenklängen versteckt, so öffnet er mit Goon Moon seine Schatulle und legt seine musikalischen Hintergründe offen.

Auch auf Lickers Last Leg, welches bereits das zweite Album dieser Band ist, tauchen natürlich Spuren seiner anderen Bands (neben Manson auch noch NIN) in Form heftiger und verspielter Elektronik auf. Jedoch sind die psychedelischen Pop- und Rocksongs wesentlich stärker in Richtung der Ursprünge aus den Siebziger Jahren komponiert und instrumentiert. Schräge und Ohrenfell zertrümmernde Violinen eröffnen den Reigen, der dann in einem schmeichelnden, doch untergründig dunklen Psychpop mündet, der schon mal ein wenig das, was dann kommen soll, vorweg nimmt. Der südamerikanische Rhythmus passt sich blendend ein und die darüber liegenden Harmomoniegesänge tun Ihr Übriges.

Dann folgt ein Song, der doch eher an seine Marylin Manson Vergangenheit erinnert aber passt, wie die berühmte Faust auf das Auge.. Doch dann werden die Songs immer verspielter, schwebende Gitarren und ein Harmoniegesang machen „An Autumn that came too soon“ zu einem mystischen, und trotzdem poppig wirkenden Ohrwurm. Die Musik erinnert teilweise an eine softe Variante von T-Rex, darüber liegt ein fast Bee Gees ähnlicher Gesang, eine wirklich runde Sache und erster Höhepunkt.

Nach einer weiteren Gitarrensalve erklingt mit „Hardcore Q3“ dann ein treibender und doch verspielter Popsong, Beatles Harmonien, Gesang wie Andy Partridge zu besten XTC Zeiten. Herrlich schräg und doch Ohren schmeichelnd setzt sich dieser Song in einem fest. Das geht eigentlich über das ganze Album so weiter, schwere Gitarrensalven zerreißen mitunter die ansonsten fröhliche Stimmung, die psychedelischen Zutaten, seien es technische Spielereien oder plötzlich auftauchende, seltsame Instrumente, der Satzgesang oder was auch immer, halten das Album auf höchsten Unterhaltungsniveau und auch noch beim zehnten Hören entdeckt man Neues.

Natürlich packt die Band komplett in die Vorhandene Studiotrickkiste, die das Album zu einem wohlklingenden immer abwechslungsreichen, knapp einstündigen Ohrenschmaus macht. Da ich oben bereits XTC erwähnte, so möchte ich den Kreis schließen, Goon Moon sind die psychedelisch fröhliche Variante von Marylin Manson, also praktisch die „Dukes of Stratosphear“ des Twiggy Ramirez. Jeder Musikfan, der die erwähnten Gruppen und Musiker mag, findet in Lickers Last Leg das Popalbum des Jahres 2007. Jetzt muss dieses Album nur noch erfolgreich werden, dann habe ich auch wieder für die so genannte Populär Musik große Hoffnung.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Apple Pie4:35
2My Machine 3:37
3An Autumn That Came Too Soon4:05
4Feel Like This 3:31
5Pin Eyed Boy 3:39
6Hardcore Q3 4:41
7Tip Toe 3:34
8Every Christian Lion Hearted Man Will Show You 4:29
9Lay Down 4:29
10Balloon? 3:33
11The Golden Ball 9:46
12Built In A Bottle 4:11

Besetzung

Jeordordie White (aka Twiggy Ramirez) – Bass, Instrumente
Chriss Goss – Instrumente, Programme
Gäste:
Zach Hill (aka Hella)
Josh Frese
Josh Homme
Dave Catching
Whitey Kirst
Peter Perdichizzi
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger