Reviews

Antimatter

Leaving Eden

Info Musikrichtung: Dark Metal VÖ: 23.04.2007 (Prophecy) Gesamtspielzeit: 41:34 Internet: http://www.antimatteronline.com

Die von Anathema abgespalteten Antimatter legen auch schon bereits Ihr viertes Album mit Leaving Eden vor. Da Partner Duncan Patterson, der früher gleichberechtigt die Songs mit Ihm schrieb, vor dem Album ausgeschieden ist, liegt die Last des Komponierens nun auf dem einzigen festen Bandmitglied Mick Moss. Rockiger sollte es werden, hieß es, und die Tatsache, das er sich den alten Anathema Kollegen Danny Cavanagh an die Gitarre holte, unterstützt diesen Gedanken. Aber keine Angst, wer befürchtet, aus den Chefmelancholikern Antimatter ist jetzt eine wilde Rocktruppe geworden, liegt natürlich völlig falsch.

Das beweist gleich das tiefdunkle Eröffnungsstück „Redemption“ in dem der traurige Gesang zu dunklen verhallenden Keyboards und akustischen Gitarren erklingt. Allerdings bricht das Ganze zum Ende etwas auf, und da kommt auch gleich der Beweis für die leichte Richtungsänderung, denn im zweiten Teil rockt das Schlagzeug und die Rhythmusgitarre zwar langsam, aber heftig. Und das Solo der Gitarre ist aller Ehren wert. Das Album wird dann aber immer dunkler und die sphärischen Keyboardpassagen dominieren die Atmosphäre. Diese werden mal mit perlenden akustischen Gitarren wundervoll verziert, mal mit eher rockigen Gitarrensoli.

Beim zweiten Stück kommt durch das fortwährende Einspielen von TV Geräuschen unter der dunklen Athmosphäre direkt der Gedanke an die Atmosphäre von Pink Floyds "The Wall“. Hier kommt auch die Violine zum ersten Mal ins Spiel, und sie klingt sehnsüchtig und großartig. Der große Pluspunkt bei Antimatter ist nach wie vor die unglaublich packende Atmosphäre. Das Album reiht sich ziemlich bruchlos in die bisher erschienen ein, die leichten Nuancen sind sehr willkommen und geben dem Projekt Antimatter weiterhin Spannung und Daseinsberechtigung.

Wolfgang Kabsch