Reviews

The kinky Coo Coo's

Montjuic Boneyard

Info Musikrichtung: Ska VÖ: 30.03.2007 (Liquidator / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 65:13

Die Kinky Coo Coo's haben mich auf eine echte Probe gestellt. Es gibt nur eine kleine Anzahl von CDs, die über einen so langen Zeitraum so oft in meinem Player gelandet sind wie Montjuic Boneyard.
Solange ich das Album hörte, war ich begeistert, aber wenn es verklungen war und ich meine Meinung zu Papier bringen wollte, konnte ich mich kaum daran erinnern, was ich denn eigentlich gehört hatte.

Der Grund dafür dürfte genau in der Qualität der Band liegen, die mich zu Beginn so für sie eingenommen hat. Ungeheuer sanft und schmeichelnd kommt der butterweich gespielte Ska aus den Boxen und wickelt den Hörer schnell um den Finger. Erst genaues Hinhören enthüllt die eigene Identität der Stücke, die mal leicht rhythmisch, mal auf verführerischer Soulbasis, mal ganz ruhig daher kommen und abwechselnd mit Orgel, Trompete oder Piano ihre Akzente setzen.

Aber gerade beim genauen Zuhören wird der immer gleiche Grundtenor spätestens in der Mitte der Scheibe extrem langweilig. Man schielt auf die Skip-Taste, hofft darauf, dass noch etwas Neues passiert, schaut wieder zur Skip-Taste - und irgendwann verliert man die Konzentration, die Musik streichelt im Hintergrund angenehm die Seele - und wenn man sich plötzlich wieder zusammenreißt, um sich der Scheibe konzentriert zuzuwenden, weiß man nicht mehr recht, was man in den letzten Minuten eigentlich gehört hat.

Damit schließt sich der Kreis. Und auch wenn mir die Truppe grundsätzlich sympathisch ist, muss ich ihr der Gerechtigkeit halber eine starke Tendenz zur Fahrstuhlmusik attestieren und mit den Punkten etwas zurückhaltend sein. Denn es gibt da eine ganze Menge Ska-Bands, die erheblich fesselnder sind.

Norbert von Fransecky