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Josiah

No Time

Info Musikrichtung: HardRock / Metal / Retro /Stoner Rock VÖ: 08.06.2007 (Elektohasch Schallplatten) Gesamtspielzeit: 53:56 Internet: http://www.josiahrock.co.uk http://www.elektohasch.de

No Time von Josiah, mittlerweile das dritte Album des britischen Trios, kommt auf den ersten Blick etwas dünn und spärlich daher: ein eher mäßiges Cover, ein nur vierseitiges, fast nacktes Booklet ohne Texte oder sonstige Infos. Musikalisch dagegen ist der Silberling dagegen randvoll und bis zum Bersten gefüllt mit Rock: geradeaus, ohne Kompromisse und ohne Rücksicht auf den Zeitgeist.

Josiah gelingt es, den Heavy Rock der späten 60er oder auch der 70er, als der Begriff Metal noch nicht üblich war, im 21. Jahrhundert auferstehen zu lassen: an sich ginge die Scheibe fast als Black Sabbath-Album durch, erinnert aber auch zum Teil an Iron Butterfly, Motörhead oder Blackfoot, so dass einem manchmal die Jahreszahl 2007 auf der CD fast unwirklich vorkommt. Satte Riffs, schnelle Stücke, dunkler, stampfender und durchaus abwechslungsreicher Metal-RetroRock (wie ich das mal bezeichnen würde), ertönt aus den Boxen. Vielleicht hätten sich Josiah sogar "Black Josiah" nennen sollen, um noch besser ihre musikalische Marschrichtung anzudeuten. Als zusätzliche Hommage an den Rock vergangener Zeiten erscheint das Album übrigens sowohl als CD als auch als LP.

Der Opener "Looking At The Mountain" ist für mich mit Abstand das beste Stücke, als weitere Anspieltipps kann man noch "No Time", "Time To Kill" und "I Can't Seem To Find It" nennen. Trotz völliger Balladen- und Keyboard-Abstinenz ist Josiah ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Album gelungen.

Fazit: nicht die absolute musikalische Offenbarung, aber kompromissloser und ehrlicher Stoner Rock, der ruhig mit etwas höherer Lautstärke genossen werden kann und sollte, für Einsteiger oder leicht mainstreamorientierte Käuferschichten aber eher nicht geeignet. Artwork und Booklet lassen etwas zu wünschen übrig, ansonsten ist die Scheibe eine nette Sache - nicht mehr, nicht weniger.

Die LP-Ausgabe sei natürlich allen empfohlen, die noch in Besitz eines funktionierenden Plattenspielers sind und die Scheibe in der bestehenden Vinyl-Sammlung irgendwo zwischen "B" wie Black Sabbath und "M" wie Motörhead (vielleicht gleich beim "J" wie Judas Priest) einsortieren können...

Jürgen Weber