Reviews

The Special Guests feat. Willie Ocean

Beetroot

Info Musikrichtung: Ska VÖ: 21.04.2007 (Moanin’ / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 45:13 Internet: http://www.thespecialguests.de

Den Special Guests gelingt es kongenial, gleichzeitig alle Erwartungen zu erfüllen und dennoch für Überraschungen zu sorgen. So ist Beetroot erst einmal 45 Minuten locker flockige Unterhaltung, die karibischen Sonnenschein und ferienmässige Entspannung fast mit Garantie in die heimischen vier Wände zaubert.

Bei Tempi zwischen flott und ruhig bleibt das Energielevel immer schön im Rahmen. Anstrengung oder Hektik sind weitgehend ausgeschlossen. Bei aller Wärme, die die Musik verbreitet, muss man keine Schweißbäche auf der Stirn befürchten. Die vorherrschenden Bewegungen sind schwingende Hüften und schnippende Finger. Ausgeschlossen bleibt aber jede Art von Bewegungslosigkeit, denn Beetroot geht ohne Verzögerung direkt vom Ohr ins Blut.

Als Opener gibt es gleich den bereits von der Single “Talkin' bout a Revolution“ (gelungenes Tracy Chapman-Cover) bekannten Titelsong “Beetroot“, der - wie bereits in der Single-Review gesagt - “mit seinem locker flockigem Impetus nahezu die Quintessenz dessen ist, was Ska sein soll“.
Neben so reinrassigen Ska-Tracks mischen die Berliner vermehrt muntere Soulklänge (“Up to you“) oder auch traditionelleren Reggae ins Programm (“Headshrinker“, „Free“). Neben den Bläsern, deren schön gesetzte Akzente allgegenwärtig sind, darf es gelegentlich auch einmal eine alte Orgel sein, die die Hüfte kreisen lässt (“Mascara“).

Als Anspieltipp sollte man noch das flotte “Love Chains“ erwähnen, bevor zum Schluss auf ein Stück hingewiesen wird, das den Geist der Special Guest auf den Punkt, oder besser auf den Satz bringt. “I got Music“ beginnt mit einer wunderschön traurigen Trompete. Aber wenn dann die Titelzeile “I got Music“ ertönt, geht die Sonne auf.
Besser kann man die Wirkung der Special Guests nicht beschreiben.

Norbert von Fransecky