Reviews

Lake of Tears

Moons and Mushrooms

Info Musikrichtung: Melancholic Metal VÖ: 20.04.2007 (Dockyard 1 / Soulfood) Gesamtspielzeit: 37:14 Internet: http://www.lakeoftears.net

Melodien und Rhythmen spielen im Tränensee eine untergeordnete Rolle. Das passt zum Titel. Mond und Piilze, das steht eher für Gefühlszustände. Und so sind es auf diesem zweiten Album nach der Reunion noch stärker als je zuvor in erster Line die Soundlandschaften, die faszinieren und in eine fremde, harmonisch düstere Welt entführen.

Wer das ganze Spektrum des Albums schnell abstecken will, führt sich die aufeinander folgenden Tracks “Like a Leaf“ und “Children of the Grey“ zu Gemüte. Ersterer knüpft an die floydigen Sounds an, die man vor dem Auseinderbrechen der Band allerdings schon emotionsreicher gehört hat; letzterer markiert die härtesten Stellen des Albums. Beides aber bleibt relativ und lässt die deutlich geschrumpfte stilistische Bandbreite der Band erkennen.

Trumpfkarte ist und bleibt die charismatische Stimme von Daniel Brennare. Deutlich störend ist dagegen der Versuch, die neun Tracks in einen durchgehenden Fluss zu bringen. Grundsätzlich würde das der vor allem auf das Gefühl setzenden Musik zwar entsprechen, aber leider ist der Versuch derbe in die Hose gegangen. Man hat sich schlicht nicht die Mühe gemacht überzeugende Übergänge zu gestalten, sondern die Songs ganz schlicht mit - noch dazu recht dilettantisch gemachten - Fadern ineinander geblendet.
Das hat eine Band von der ehemaligen(?) Klasse Lake of Tears eigentlich nicht verdient.

Norbert von Fransecky