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Reviews

Manes

How the world came to an end


Info

Musikrichtung: Elektro-Rock, Avantgarde

VÖ: 04.05.2007

(Cadlelight Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 44:41

Internet:

http://www.manes.info

Manes war einst eine Band, die norwegischen (zugegebenermaßen recht eigenwilligen) Black Metal spielte. Aber mit dem letzten Album Vilosphe (2003) streifte man dieses enge Korsett komplett ab und wandte sich neuen Ufern zu. Die experimentelle Verbindung von Rock und Elektronik, verpackt in ein recht düsteres Gewand, war die neue musikalische Direktive. Und mit dem neuen Album How the world came to an end wird dieser Weg konsequent weiter beschritten. Mit Metal und auch Rock im traditionellen Sinne hat die Musik von Manes heute auch nur noch rudimentär etwas zu tun. Selten ist mir ein Stück Musik untergekommen, welches gleichzeitig so seltsam verstörend klingt und doch eine gewisse Faszination nicht zu leugnen ist. Doch woher kommt das?

Liegt es etwa an dem fast avantgardistisch zu bezeichnenden Crossover aus Rock, Trip Hop, Metal, und Elektro? An der futuristisch beklemmenden Atmosphäre? An der Mischung aus grooviger Tanzbarkeit und tripiger Verträumtheit? Wahrscheinlich von allem etwas. Manchmal klingen Manes wie Portishead auf schlechten Drogen oder Archive in böse. Aber meistens entbehren sich die fabrizierten Klänge jeglicher Vergleichbarkeit, zu eigen- und einzigartig klingt das Endprodukt. Das liegt wahrscheinlich auch an der konsequenten Vermeidung traditioneller Songstrukturen. Dadurch wirken die einzelnen Songs manchmal aber auch ein wenig skizzenhaft oder wie Ausschnitte aus Filmsoundtracks. In Falle von Letzterem dürfte dies ein dunkler Science Fiction- oder Psycho-Horrorfilm sein.

An der Entstehung von How the world came to an end waren insgesamt 16 Personen beteiligt, wobei jeder ein Stückchen von sich selbst mit einbrachte. So gibt es gerade im gesanglichen Bereich einiges zu hören. Von dem hellen Gesang des Stammsängers, über weibliches Gesäusel, französische und englische Raps, bis zu gesprochenen Teilen. Unterlegt von triphopigen und Techno-Beats, harten Gitarren, menschlichen Drums, Samples, Keyboards und noch so einiges Effektvolles mehr. Nur was ein wenig fehlt, sind echte mitreißende Melodien. Was die Experimentierfreudigkeit betrifft, hat sich das Kollektiv Manes keine Grenzen gesetzt. Dass dies im Endeffekt nicht gerade zu einfach erfassender Musik führt und sich ab und an auch mal in Kreise dreht, erklärt sich von selbst.

Die Bewertung der CD gestaltet sich so nicht gerade einfach. Denn ganz nach eigenem Gusto kann man das genial oder abscheulich finden. Doch im Endeffekt ist Manes mit The world comes to an end ein nicht uninteressantes Stück Musik gelungen. Nur fehlt den einzelnen Stücken manchmal ein wenig der rote Faden, aber als Gesamtkunstwerk ist das Album auch nicht in sich geschlossen genug. Aber vielleicht sind Manes ihrer Zeit einfach nur ein bisschen voraus. Was auf jeden Fall bleibt, ist ein intensiver und mutiger Trip, der nicht jeden erfüllen wird. Probehören und ein gesundes Maß an Aufgeschlossenheit unbedingt erforderlich!



Mario Karl

Trackliste

1Deeprooted4:46
2Come to pass6:14
3I watch you fall3:50
4A cancer in our midst (Plague one)3:08
5Last lights4:15
6Nobody wants the truth4:44
7My journal of the plague years (Fuckmensch warmensch)3:21
8The cure-all4:19
9Transmigrant6:07
10Son of night brother of sleep3:52

Besetzung

Asgeir Hatlen: Lead Vocals
Eivind Fjoseide: Guitar
Rune Hoemsnes: Drums
Tommy Sebastian Halseth: Backing Vocals
Tor-Helge Skei: Guitar, Synthesizer, Programming
Torstein Parelius: Bass
+ zahlreiche Gäste
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger