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Danny Cohen

Shades of Dorian Gray

Info Musikrichtung: Modern Blues VÖ: 12.02.2007 (Anti/SPV) Gesamtspielzeit: 61:29

Nun ja, die Bezeichnung einer Musikrichtung als "Modern Blues" mag auf den ersten Blick eine gewisse Ratlosigkeit auslösen, damit wäre jedoch genau der Punkt erreicht, den der Rezensent seit dem Einlegen von Danny Cohens Shades of Dorian Gray nicht mehr verlassen hat. Genauso, wie sich der Künstler selbst jedem Informationsbedürfnis über ihn entzieht, so gilt dies sicherlich auch für eine passende Charakterisierung für sein Album. Shades of Dorian Gray ist sicherlich kein perfektes Bild wie das in dem gleichnamigen Wilde-Roman, sondern erscheint vielmehr wie ein skizzenhafter Rohentwurf.

Die Mischung aus Bläsern, Percussions, Akustik-Gitarren, Orgel und Geigen zaubert schräge, zum Teil disharmonische Klangbilder in den Raum, die noch dazu durch den markant gepresste und fragil wirkenden Gesang Danny Cohens verstärkt wird. Dabei stechen die beiden Songs "Devil Brat" und "Palm Of My Hand" noch durch eine klarere Struktur und Hörbarkeit heraus.

Danny Cohens Shades of Dorian Gray entzieht sich so grundsätzlich jeder klaren Charakterisierung, dass der Rezensent dieses auch gar nicht erst versuchen möchte - so unbefriedigend dieses Urteil für den Leser auch sein mag. Das komplizierte und wenig eingängige Album schein viel eher als Matrix zu dienen, in die sich der Hörer selbst mit einzuschreiben hat, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Wer gedenkt, sich darauf einzulassen, möge direkt in den Opener "Prayer in the Black and White" hineinhören.

Andreas Matena