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Sandstone

Looking for myself

Info Musikrichtung: Prog VÖ: 13.05.2006 (ProgRock / Pängg) Gesamtspielzeit: 55:09 Internet: http://www.sandstone.art.pl

Was den Prog Rock anbelangt, ist die EU-Osterweiterung auf dem besten Weg. Nachdem sich Riverside in den vergangenen Monaten als einer der Newcomer in der Prog Szene etabliert haben, kommt jetzt erneut ein polnisches Menü auf den Tisch. Das hört auf den Namen Sandstone und führt die Polen, die bislang eher für düstere Klänge bekannt waren, in freundlichere Regionen.

“Like a Thought“ eröffnet mit Gitarren betontem Neo Prog, bei dem die melodiösen Bereiche das Gefrickel klar überragen. Sandstone setzen auch im Weiteren mehr auf Atmosphäre als auf demonstratives Herausstellen instrumentaler Fähigkeiten. So begeistert “Keep the Faith“ mit einem sehr atmosphärischen, weichen Gesang. Die Musik greift eher in die 70er als in die 80er zurück, erinnert stellenweise an eine UK-Version mit härterer Gitarre. Die Länge des Tracks erlaubt natürlich auch den Einbau von Soli. Hier darf sowohl Grzegorz Marecik seine Können während eines ausgeweiteten Keyboard Solo zeigen, wie auch Jarek Niecikowski, der eher emotional als frickelig auf der Gitarre agiert.
Die heftigen Einstiege ”Looking for myself” und ”Birth of my Soul” streifen die Grenze zum Prog Metal, der eigentlich nicht das Geschäft der fünf Polen ist. Ansonsten greifen sie den Neo Prog in der gesamten Breite ab. Von tollen Melodien (“Sunrise“), krachenden Gitarren (”Birth of my Soul”) bis zum Ausfahren der Kompositionen in epische Breiten (“Looking for myself“) ist hier alles an Bord, was seit frühen (!) Marillion, Arena oder Pendragon gut und teuer ist.
Die Distanz zum Art Rock, wird dabei deutlicher eingehalten, wie die zum Metal. Wir brauchen also keine Angst zu haben, dass uns die Füße einschlafen.

Norbert von Fransecky