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Beautiful Leopard

How long will it take?

Info Musikrichtung: Alternative VÖ: 17.11.2006 (Strange Ways / Indigo) Gesamtspielzeit: 44:09 Internet: http://www.beautiful-leopard.com

Hinter einer grauen Jalousie verborgen sitzt kaum zu erkennen ein Leopard - oder ist es nur eine Katze?
Jedenfalls gibt das Cover den Klang-Charakter von How long will it take? recht gelungen wieder.

Noisige Gitarrenwände beherrschen das Bild, etwas konturlos, rau, aber keineswegs aggressiv - und mit der Farbe grau gut eingefangen. Melancholie, Ruhe, bis zum Stillstand sind die vorwiegenden Emoitionen. Manchmal erinnert das an Pink Floyd (Gitarre); manchmal an Element of Crime (Akkordeon), immer aber an de ruhigeren Seiten dieser Bands.

Ebenso undeutlich wie die Musik bleibt die Band selbst. Ihre Namen erscheinen weder auf der CD, noch in den Promoinformationen des Labels oder auf der Homepage. Nur die Gastmusiker werden genannt.

So müssen wir den Sänger, dessen Stimme die Musik zart, zerbrechlich und verletzbar prägt, namenlos lassen. Im Vergleich dazu wirkt die ruhige Valérie Niederoest, die bei “The Argument“ einen Gastauftritt hat, geradezu kraftvoll, energisch und vor allem sehr bestimmt.

How long will it take? ist kein sehr geeigneter Titel für das Album. Denn obwohl das Hören des Albums wie ein Spaziergang durch den Nebel ist, wird er nicht langweilig. Die Frage „Wie lange dauert das den noch?“ stellt sich zu keinem Augenblick. Man wandert vor sich hin, an den Augenblick verloren, ohne über Richtung und Ziel nachzudenken; in Gedanken versunken ohne sich für die Gegend, die man durchwandert, zu interessieren. Nur gelegentlich hebt man den Kopf, wenn plötzliche Cello- oder Posaunenklänge die Nebelwand für einen Moment lang durchbrechen.

Dann blickt man interessiert auf das Detail - mit der Frage: Was ist das hier eigentlich: ein gefährlicher Leopard oder eine sanfte Katze? Und ich glaube nicht, dass Beautiful Leopard bereit sind, diese Frage zu beantworten. Auf How long will it take? tun sie es jedenfalls nicht. Und das hält die Spannung aufrecht.

Norbert von Fransecky