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Drop out Chaos

Lebenslänglich

Info Musikrichtung: Street Punk / Oi! VÖ: 31.12.2006 (Sunny Bastards / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 41:31 Internet: http://www.drop-out-chaos.de

Das Letzte was ich den Onkelz je unterstellt hätte, ist Subtilität. Aber genau die fehlt dem Drop out Chaos im Vergleich zu Frankfurts Finest. Drop out Chaos versuchen die Onkelz so unverhohlen im Maßstab 1:1 zu kopieren, dass völlig unverständlich bleibt, warum die Band sich am Ende mit „s“ statt „z“ schreibt.

Macho-Sprüche, schmutziger Sex, Hooligan-Hymnen und das Lob des harten Mannes, der aufrecht gegen die Welt steht, bilden das thematische Feld, in dem Drop out Chaos den Onkelz mit hoffnungslos heraushängenden Zungen hinterher laufen.

Zitatenschätze wie “Ich bin interessant; ich bin arrogant.” (“Arrogant“) oder “Ich bin ohne Angst geboren und Hass steht auf meiner Faust.” (“Ich gegen alle“) zeigen den Unterschied. Die Onkelz waren immer deutlich, aber nie so platt plakativ. Was bei den Onkelz bedrängend, manchmal brutal ehrlich wirkte, ist hier aufgesetzt.

Und das setzt sich in der Musik fort. Der Dreck unterm Nagel ist einfach nicht da. Kaum mal ein Moment, wo die Aggression authentisch wirkt. Der Streetpunk der Onkelz stammt von der Konstablerwache; das Drop out Chaos klingt eher nach Maikäferweg.

Das größte Problem der Band ist ihr Sänger. Denn er ist es, dem es tatsächlich immer wieder gelingt, in Onkelz-Regionen vorzustoßen. Das macht den Vergleich mit der Legende endgültig unumgänglich. Und vor allem im Vergleich kacken die Drop outs ab.

Leute, Ihr habt Potenzial. Eure Scheibe ist gar nicht so schlecht. Aber sucht dringend Euern eigenen Weg! (Das ist übrigens die einzige Möglichkeit den Onkelz „wirklich“ zu folgen!) Solange ihr den Vergleich erzwingt, könnt ihr nur Verrisse ernten.

Norbert von Fransecky