Reviews
The Skull (CD & DVD)
Info
Musikrichtung:
Doom Metal
VÖ: 24.11.2006 (1985) (Escapi / Soulfood) Gesamtspielzeit: 43:20 Internet: http://www.newtrouble.com |
In unveränderter Besetzung spielen Trouble 1985 ihr zweites Album überwiegend mit Material ein, das bereits zur Zeit der Aufnahmen zum legendären Debüt Psalm 9 existierte. Die Befürchtung, es nun mit einem schwächeren Nachfolger zu tun zu bekommen, der zweitklassige Stücke verwertet, die beim ersten Mal nicht zum Zuge gekommen waren, ist glücklicherweise unbegründet. Die Rückstellung der Skull-Songs beruhte wohl vor allem darauf, dass Eric Wagner hier mit den Texten noch nicht so weit war.
Im Gegenteil: Mit Skull legen die Düster-Christen noch mal eine ordentliche Schippe drauf. Das Booklet bezeichnet Skull als das düsterste, doomigste Album der Band. Das ist nur halb richtig. Trouble sind wohl einfach professioneller und erfahrener zu Werke gegangen, als in der ersten Runde und sind so in der Lage gewesen, sowohl die Doom- als auch die Metal-Elemente noch klarer zur Geltung zu bringen. “Wir wollten so heavy wie Black Sabbath sein mit den Twin Guitars von Judas Priest,“ meint Gitarrist Rick Wartell. Nun, das ist gelungen.
Dabei vertreten "Pray for the Dead“ und ”Wickedness of Man” die doomige Seite der Band fast in Reinkultur, während “Fear no Evil“, „Gideon“ und der Titeltrack den thrashigen Heavy Metal besonders bedienen.
Wirkliche Ausfälle gibt es auf dem Album, das jeder Freund von frühen Candlemass und frühen Black Sabbath in seine Sammlung stellen sollte, nicht; auch wenn das (zu) lange, schleppende “The Wish“ gelegentlich nach der Skip-Taste schielen lässt. Genre typisch geht es dabei um Selbstmord; untypisch ist der christliche Ansatz, der diese Lösung als Irrweg geißelt.
Wie beim Debüt liegt auch bei diesem Re-Release eine DVD bei. Dieses Mal ist sie länger und umfasst ein fast zweistündiges Konzert, das 1985 in Aurora, Illinois, gespielt wurde. Die beiden ersten Alben werden dabei fast komplett gespielt, icl. des Clapton-Covers “Tales of brave Ulysses“. Es fehlen jeweils nur zwei Stücke. Dazu kommen zwei Tracks von nachfolgenden Album Run to the Light, das Black Sabbath-Cover ”Children of the Grave” und ”Heart full of Soul” von den Yardbirds.
Die Ton- und Bildqualität ist allerdings heftigstes Bootleg-Level. Gefilmt wurde mit einer Standkamera aus der letzten Reihe in einem niedrigen Club. Stellt Euch einfach vor ihr steht in einem U-Bahn-Tunnel, an dessen Ende eine Band lärmt. Oft sieht man die Pommesgabeln und Hinterköpfe der Zuschauer besser als die Band, die vor allem in der Totalen irgendwo da vorne im Nebel verschwindet. Die Stücke sollte man besser kennen, wenn man etwas erkennen will. Euphemistisch formuliert haben wir hier „echte“ Live-Atmosphäre.
Allein betrachtet - for fans only. Als Zugabe zur CD - wie beim Vorgänger - eine nette kultige Angelegenheit.
Trackliste
2 Fear no Evil (4:15)
3 The Wish (11:35)
4 Truth is, what is (4:34)
5 Wickedness of Man (5:45)
6 Gideon (5:08)
7 The Skull (5:50)
Bonus DVD
1 Bastards will pay
2 Fear no Evil
3 Truth is, what is
4 Revelation (Life or Death)
5 Psalm 9
6 The last Judgement
7 Assassin
8 Pray for the Dead
9 Heart full of Soul
10 Endtime
11 Runt to the Light
12 The Tempter
13 Wickedness of Man
14 The Skull
15 Children of the Grave
16 Tales of brave Ulysses
Besetzung
Rick Wartell (Git)
Bruce Franklin (Git)
Sean McAllister (B)
Jeff Olson (Dr)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |