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The Veils

Nux vomica

Info Musikrichtung: Singer / Songwriter / Garage VÖ: 08.09.2006 (Rough Trade) Gesamtspielzeit: 43:34

„Let the Music do the Talking” scheint man sich bei der Plattenfirma gedacht zu haben. Es sind exakt vier Informationen, die ich zu diesem Album habe: Titel, Bandname, Plattenfirma, Tracklist. Alles andere müssen wir hören.

Ach ja und dann ist da noch das Cover. Ein Herr ist darauf abgebildet. Wir nehmen bei dieser im Singer/ Songwriter verankerten Band mal an, dass es der Sänger ist. Auf den ersten Blick wirkte er wie Shane MacGowan von den Pogues - bevor der den Mund aufmacht und seine dentale Ruinenlandschaft zur Schau stellt. Zwar hat das hier absolut nichts mit irischer Volksmusik zu tun. Bie beiden Stimmen haben auch keine Ähnlichkeit, aber eine Parallele: Schön sind sie nicht!

Und so quält sich der Veils-Sänger durch die zehn dreieinhalb bis fünfeinhalb Minüter von Nux vomica, was soviel wie Pestbeule heißen dürfte. Frohsinn ist hier also nicht zu erwarten. Die Grundstimmung ist düster bis depressiv. (Schade, dass keine Texte dabei sind.) Nick Cave und Lou Reed befinden sich in der Nähe. Aber die Veils sind ein oder zwei Generationen jünger. Punkige und garagige Arrangements herrschen vor. Auch wenn man aus der alten Generation mal ein Piano, das an Billy Joel erinnert, oder eine Komposition, die von Bruce Springsteens River stammen könnte, im Programm hat.

Die Veils schreien ihr Gequältsein immer wieder hinaus. Die harmonischen Töne von “A Birthday Present“ oder dem fast britpoppigen “One Night on Earth” sind gegenüber kargen Songwriter Strophen, die von plötzlichen eruptiv heraus schreienden Zeilen zerrissen werden, deutlich in der Minderheit.

Eine manchmal anstrengende Scheibe, der das Faszinierende aber nicht fehlt.

Anspieltipps:
- “Advice for young Mothers to be”
- ”Nux vomica”

Norbert von Fransecky