Reviews
Oxygen Overdose
Info
Musikrichtung:
Pop/Singer-Songwriter
VÖ: 16.02.2007 (NTL Records) Gesamtspielzeit: 46:28 Internet: http://www.kuersche.com |
Es ist zu lesen, dass Kuersche als One-Man-Support von "Fury In The Slaughterhouse", "Nena" und "Paul Carrack" (Sänger von "Mike And The Mechanics") wirklich beeindruckende Auftritte hingelegt hat. Eines (von vielen) positiven Statements: „Kuersche ist die erste Type seit Bob Dylan, der nur mit einer Akustikgitarre mal eben 8.000 Leute zum Ausflippen bringt!“ (Zitat Fury-Gitarrist Christof Stein).
Ich kann mir gut vorstellen, dass eine einzelne Person, nur mit einer Klampfe bewaffnet, durchaus eine tolle One-Man-Show vor großem Publikum bieten kann - und traue dies Kuersche nach dem Hören seines Albums "Oxygen Overdose" auch durchaus zu - und finde es schade, nicht in den Genuss eines solchen Auftritts gekommen zu sein, denn die hier beschriebene CD hat zwar durchaus ihre Reize, bringt mich aber nicht unbedingt zum oben beschriebenen Ausflippen - aber ich denke, das ist mit diesem eher poppig geratenen Album auch gar nicht beabsichtigt.
Oxygen Overdose wirkt beim ersten Hören solide, harmlos, artig und leichtverdaulich, teils auch süß wie Kirsch- (oder besser: Kuersch-) saft - bei mehrmaligem Hören wird das Album aber dann doch immer besser. Es sind Songs auf dem Album, die live als One-Man-Band gut funktionieren könnten, aber meiner Meinung nach schadet die eher spärliche Instrumentierung einigen Stücken. Nach dem Motto "Entweder - Oder " hätte ein wenig mehr Unplugged-Atmosphäre teilweise gut getan , an anderer Stelle wäre vielleicht eine komplettere und ausgefeiltere Bandbegleitung der Sache zuträglicher gewesen. So wirkt das Ganze insgesamt etwas billig produziert: es wird munter produziert und programmiert, wo entweder nackte Musik oder vielleicht doch eine echte Begleitband besser gewesen wäre.
Die äußere Aufmachung - Cover und Booklet - finde ich an sich gelungen (wenn sich auch dem Chemiker und Physiker in mir bei der Darstellung der Sauerstoffmoleküle der Magen umdreht), bei den Stücken gibt es keine Totalausfälle (aber auch nichts zwingend radiotaugliches - am ehesten heben sich noch das Eröffnungsstück "room with a view", "wherever you stand" und "love is the river" ab). Insgesamt hätten einige Stücke für meinen Geschmack etwas flotter, rockiger und abwechslungsreicher und dafür weniger poplastig geraten sein können, trotzdem brennen sich viele der Melodien nach mehrmaligem Hören im Gehirn fest, daher für Freunde von Songwriter-Musik mit einem kräftigem Schuss Pop durchaus empfehlenswert.
Jürgen Weber
Trackliste
1 | room with a view | 3:25 |
2 | wilson | 3:30 |
3 | inside outside | 3:35 |
4 | love is the river | 4:08 |
5 | wherever you stand | 3:12 |
6 | radical advice | 3:14 |
7 | 0:05 | |
8 | get you | 3:48 |
9 | this is it | 3:53 |
10 | waiting | 3:15 |
11 | one-armed bandit | 3:54 |
12 | new start | 3:14 |
13 | better times | 3:39 |
14 | highlight song | 3:36 |
Besetzung
kommander kniep: drums & percussion
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |