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Reviews

Johnny Cash

My Mother's Hymn Book


Info

Musikrichtung: Gospel / Country

VÖ: 13.04.2004

(Universal / Gerth)

Gesamtspielzeit: 38:35

Es war Zufall. Aber als ich mir vor ein paar Tagen drei, vier „neue“ CDs aus dem großen Review-Stapel in meinem Arbeitszimmer herausgesucht habe, um sie neben die Anlage in der Küche zu legen (zum Hören beim Abwaschen), da lies mir die langsam aufkommende Weihnachtsstimmung auch dieses Album in die Hand wandern. Und so ist “My Mother's Hymn Book” so etwas wie meine heimliche Weihnachts-CD 2006 geworden.

Wir hören Johnny Cash pur - nur ein Mann und seine Gitarre. Die oft sehr persönlichen Begleittexte im Booklet holen ein ganzes Leben und viele Begegnungen mit in die Musik hinein. Das beginnt bei den Eltern, der Ehefrau und den Geschwistern und reicht bis hin zu Elvis-Entdecker Sam Philips.

My Mother's Hymn Book ist ein Art Vermächtnis des mittlerweile verstorbenen Johnny Cash geworden. Dazu passen die spartanische Instrumentierung und der ruhige Vortrag. Auch wenn Cash aus den Liedern, „die seine Mutter gesungen hat“, Gospels auswählt, dreht er an keiner Stelle auf.

Bei dem einen oder anderen Hörer kann sich während der dadurch doch recht gleichförmig geratenen CD, Langeweile und Überdruss einstellen. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Wer sich in die Texte und die Musik hineinfallen lässt, den wird eine tiefe Ruhe und ein getröstet Sein umfassen, das tatsächlich nicht von dieser Welt ist.

Cash ist in jedem Moment innig. Er singt fromme Lieder, aber er predigt nicht. Er missioniert nicht. Er argumentiert nicht. Es ist als streichele er mit seiner Stimme und seiner Gitarre die Quelle, aus der heraus der „Christ in schwarz“ sein Leben gelebt hat. Und obwohl dieses Album im wahrsten Sinne des Wortes ein Soloalbum ist, merkt man, dass Cash in keiner Sekunde allein ist, sondern ausgespannt zwischen seinem Schöpfer und seinen Mitmenschen singt, lebt, fühlt und betet.

Schließen wir mit Cashs eigenen Worten:
“Gott war für mich immer ein Freund, den ich anrufen konnte, der immer da war, bereit zuzuhören. Und es war immer meine Schuld, wenn ich ihn nicht genügend angerufen habe. … Ich denke ich bin wohl ein 4- Christ gewesen, aber ich bin einer.“ (zu: "Do Lord")
„Ich musste schließlich akzeptieren, dass Gott dachte, es gäbe da (an der Person Johny Cashs; NvF) etwas, das wertvoll genug ist, es zu retten. Und wer bin ich, zu sagen `Du hast Unrecht.´ Ich musste es akzeptieren und damit weiter leben. Und genau das habe ich getan.“ (zu: "Just as I am")



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Where we'll never grow old 3:32
2I shall not be moved 2:41
3I am a Pilgrim 2:28
4Do Lord 2:13
5When the Roll is called up yonder 1:36
6If we never meet again this Side of Heaven 2:31
7I'll fly away 1:55
8Where the Soul of Man never dies 2:15
9Let the lower Lights be burning 3:!5
10When he reached down 2:15
11In the sweet By and by 2:25
12I'm bound for the promised Land 2:15
13In the Garden 3:18
14Softly nad tenderly 3:18
15Just as I am 2:38

Besetzung

Johnny Cash (Git, Voc)

Produzent: Rick Rubin
Co-Produzent: John Carter Cash
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger