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Jade Warrior

Way of the Sun

Info Musikrichtung: Soft Prog VÖ: 29.09.2006 (1978) (Eclectic / InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 41:28 Internet: http://www.radagast.org/jade-warrior/

Am Anfang unserer Reihe zu den vier jetzt wieder veröffentlichten Jade Warrior-Alben habe ich die Hoffnung geäußert, eine der folgenden Scheibe würde mir ein Antwort darauf geben, warum man auf die Idee gekommen ist, gerade diesen Backkatalog zumindest teilweise wieder zu veröffentlichen. Bislang war diese ausgeblieben. Way of the Sun enthält zumindest Teile einer Antwort. Allerdings hat dieses Endsiebziger Album nur noch wenig - von der äußeren Gestaltung einmal abgesehen - mit den ersten drei Scheiben zu tun.

Melodie und Rhythmik haben hier wenigstens eine gewisse Bedeutung. Verschiedene Helden der Prog Szene werden zumindest entfernt zitiert. Da wären Gitarren, die an alte Yes erinnern (“Sun Ra“), Anflüge an Mike Oldfield zu Exposed-Zeiten (“Sun Child“) und naturnahe Klänge als spiele Andreas Vollenweider ohne Harfe (“Heaven Stone“).
Dann nimmt der chinoise Dampfer sogar Fahrt auf, nähert sich Lateinamerika und entwickelt Temperament. “Way of the Sun“ und “Carnival“ könnten leicht von Santana beeinflusst sein. Letzteres hat dabei so etwas, wie ein Big Band Arrangement. ”Dance of Sun” hat gleichzeitig afrikanische und Barclay James Harvest Züge. Die Gitarren sind rau und metallisch, während der ebenfalls an Barclay James Harvest erinnernde “River Song“ mal von sanften, mal von rhythmischen Flöten begleitete, naturnahe Klänge liefert.

Die erwähnten Bands sollten aber nicht zu der Erwartung verführen, hier könne eine vergessene Prog Perle geborgen werden. Auch Way of the Sun bleibt bestenfalls eine halbe Antwort auf die Frage, warum die Jade Warrior Scheiben wieder veröffentlicht wurden. Die genannten Zitate erscheinen in Kompositionen, die letztlich redundant sind. Es wäre insgesamt kein unüberwindbarer Verlust gewesen, wenn diese Alben nicht wieder erschienen wären.

Norbert von Fransecky