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Reviews

Bertali, A. – Schmelzer, J. H. u. a (Paduch)

Coronatio Solemnissima. Die Krönung des Kaisers Leopold I. 1658


Info

Musikrichtung: Barock Liturgie

VÖ: 01.11.2006

Christophorus / Note 1
SACD(AD DDD 2006) / Best. Nr. CHR 77283


Gesamtspielzeit: 73:54

MUSIKALISCHER KRÖNUNGS-KRIMI

80 Trompeten und Pauker gibt es in Arno Paduchs Rekonstruktion der Messe zur Krönung von Kaiser Leopold I. zwar nicht zu hören. Über ein solches in den Quellen belegtes gewaltiges Klang-Bataillon konnte auch 1658 nur ein gekröntes Haupt verfügen. Immerhin sieben Trompeter, vier Posaunisten und eine Pauke bestreiten die Belchbläsereinsätze auf der vorliegenden Aufnahme und vermitteln einen Eindruck von der mitunter blendenden Klangpracht, mit der die Krönungszeremonie vor 350 Jahren ausstaffiert wurde.

Mit kriminalistischem Gespür hat Paduch die mutmaßlichen Werke für die Coronatio solemnissima von 1658 ermittelt. Die erhaltenen Festberichte schweigen sich über das genaue Programm nämlich entweder aus oder führen auf die falsche Fährte. Antonio Bertalis prächtige, für acht konzertierend Stimmen und diverse Instrumente gesetzte „Missa Sancti Spiritus“ habe, so Paduch, im Zentrum der Feierlichkeiten gestanden. Mit unterschiedlich besetzen Motetten und Konzertstücken u. a. von Heinrich Schmelzer und den für den Ritus unverzichtbaren gregorianischen Gesängen wird das liturgische Mosaik vervollständigt. Lediglich für das abschließende Te Deum fand sich die originale Komposition Bertalis nicht in den Bibliotheken. Das Ersatzstück von Antonio Cladara ist zwar ein Werk des 18. Jahrhunderts, mit seiner Mischung aus Massivität und konzertanter Brillanz fügt es sich stilistisch aber ganz gut ein. Zudem erklang es rund 100 Jahre später zur Krönung Franz I.

Die Interpretation des Johann Rosenmüller Ensembles zeichnet sich durch Genauigkeit, Transparenz und Klangschönheit aus, wobei dem sorgfältig ausgeformten Detail gegenüber plakativer Klangpracht der Vorzug gegeben wird.
Der räumlich SACD-Klang versetzt den Hörer bei diesen virtuellen Feierlichkeiten auf einen der ersten Plätze.



Georg Henkel

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