Reviews

Salem Hill

Mimi's magic Moment

Info Musikrichtung: Prog VÖ: 06.05.2005 (ProgRock / Just for Kicks) Gesamtspielzeit: 62:42 Internet: http://www.salemhill.com

Salem Hill präsentieren mit Mimi's magic Moment genau vier solche - nämlich magische Prog-Momente. Im Blick auf die Band selber kann man vor allem eine kritische Anmerkung vorbringen. Es sind immer wieder die Gastmusiker, die entscheidende Akzente setzen.

Das recht ruhige, gelegentlich an die Flower Kings erinnernde “The Joy Gem“ ist zum Beispiel stark von David Ragsdale (Kansas) an der Violine und dem Gesang von Neal Morse geprägt. Das Grand Piano Solo von Carl Groves klingt daneben eher uninspiriert.

“All fall down“ ist noch ruhiger, fährt die progressiven Parts etwas zurück und erreicht so das Level früher Barclay James Harvest. Soft, etwas folkig verzaubert es mit einer Melodie, die man am besten auf blumigen Sommerwiesen vor sich hin summt. Akzente hier wieder von einem Gastmusiker, Jeff Eacho an der Flöte.

Das lange “Stolen by Ghosts” erfordert fast eine eigene Rezension. Nach einem ernsteren Einstieg, der arg nach Celli klingt, die im Line up aber nicht erwähnt werden, werden filigranere Töne bemüht. Klare helle Progsounds pendeln zwischen den oft vergessenen Krautrockern Ramses und Genesis zur Wind and wuthering-Phase. Es mischen sich aber auch wieder Kansas-Violinen ein. Im Mittelteil toben wilde Soli. Allein dieses Stück rechtfertigt die Anschaffung mehrfach.

Das abschließende “The future Me“ setzt noch einmal völlig neue Töne: ein lebendiges Vibraphon Intro, dann krachende Bässe, wie ich sie von den Schweden-Proggies Tribute kenne (bei denen Pierre Moerlen eine Zeit zu Gange war), Santana-Gitarren, später wilde, leicht jazzige Pianoläufe, die dann in ein treibendes Synthesizer Solo übergehen.

Magisch!

Norbert von Fransecky