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Reviews

GPS

Window to the Soul


Info

Musikrichtung: Melodic Prog

VÖ: 25.08.2006

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 64:20

Internet:

http://www.musicbygps.com

Ein Trio von Asia-Musikern zusammen mit Spock’s Beard Tastenwizard Ryo Okumoto liefert unter dem Namen GPS eines der Prog Highlights des Jahres 2006 ab, das nur den enttäuschen dürfte, der eine deutlich erkennbare Mischung der beiden Hauptbands erwartet.

Das Verhältnis 3:1 für Asia gibt zwar tatsächlich die grobe Richtung vor. Proggige Frickelorgien sind hier kaum im Spiel. Da trifft es der sauber produzierte Melodic Mix von Asia schon eher. Den Bombast, den die erste große Prog-Allastar-Band der 80er an Bord hatte, hat man auf dem GPS-Dampfer aber erst gar nicht aufgeladen.

Ohne das Namedropping auf der CD-Hülle hätte ich den Namen Asia wohl kaum notiert, sondern die Band erst einmal im musikalischen Dreieck zwischen Rainbow, Toto und Saga verortet. Erstere melden sich vor allem bei der grandiosen Ballade “Written on the Wind“ zu Wort, die bruchlos auf Long live Rock’n’Roll oder das Rainbow-Debüt gepasst hätte. Die Toto-Parallelen stellen sich eher gegen Ende des Albums, bei dem kraftvoll melodischen Ohrwurm “All my Life“ und dem darauf folgenden, etwas schwächeren, “Gold“ ein. Frühe Saga habe ich zu dem poppigen Prog-Rocker “The Objector“ notiert.

Rainbow, Toto und Saga sind letzten Endes natürlich drei ganz verschiedene Paar Schuhe. Und das verhilft GPS zu einem großen Maß an Eigenständigkeit. Gleich die ersten drei Stücke, die sich nicht unbedingt mit bestehenden Bands vergleichen lassen, liefern drei absolute und ganz unterschiedliche Highlights ab. Ob kitschfreie Ohrenschmeichler (“Heaven can wait“), melodisch hymnische Progrocker (”Window to the Soul“) oder proggige Longtracks mit viel instrumentalem Auslauf (“New Jerusalem“), GPS wissen in jeder Disziplin zu überzeugen. Dabei gelingt es ihnen zu musikalischem Anspruch auch noch Hooklines zu liefern, die erbarmungslos im Ohr hängen bleiben.

Wer in das Album rein hört, sollte außer den genannten Tracks unbedingt “I believe in Yesterday“ antesten. Was als melodische, fast kitschige Ballade zu beginnen scheint, steigert sich schnell zu ungeahnten Höhen mit tollen Gitarren-, Keyboard- und Piano-Soli und erneut einem absolut packenden Refrain.

Textlich scheint man zumindest am Rande des Christentums herumzuschippern. Aus den Lyrics kann ich allerdings nichts Definitives herauslesen. Ein Interview wird da demnächst hoffentlich Erhellendes ans Tageslicht bringen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Window to the Soul 6:58
2New Jerusalem 8:27
3Heaven can wait 8:04
4Written on the Wind 6:55
5I believe in Yesterday 7:16
6The Objector 6:19
7All my Life 5:28
8Gold 5:02
9Since you've been gone 4:55
10Taken Dreams 4:57

Besetzung

John Payne (Voc, B, Git)
Guthrie Govan (Git)
Jay Schellen (Dr, Prec)
Ryo Okumoto (Keys)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger