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Barclay James Harvest

Eyes of the Universe

Info Musikrichtung: Soft Prog VÖ: 20.10.2006 (1979) (Eclectic / SPV) Gesamtspielzeit: 57:29 Internet: http://www.bjharvest.co.uk http://www.barclayjamesharvest.com http://www.barclayjamesharvest.co.uk

Verunsicherung hat dieses Album 1979 bei den Barclay James Harvest Fans ausgelöst. Und der Ausstieg von Woolly Wolstenholme, immerhin der erste Line Up Wechsel seit 1969, war nur der äußere Grund dafür.

Die britischen Softrocker schienen mit der Zeit zu gehen - und die Zeit forderte Disco-Sounds. Ähnlich wie Genesis zur selben Zeit zog man sich mit Hits wie “Love on the Line“ und “Alright down get Boogie (Muala rusic)" recht passabel aus der Affäre.

Vor allem die erste LP-Seite wusste mit Songs zu gefallen, die den modernen tanzbaren Sound mit traditionellen BJH-Klängen verband. Da gab es den eröffnenden Single-Hit, seine rhythmische b-Seite, die Ballade “The Song (they love to sing)“ und das fast walzerartig beginnende “Skin Flicks“, das sich im weiteren Verlauf zu einem tollen Rhythmiker entwickelt.

Die zweite LP-Seite war nicht unbedingt schwach, aber deutlich blasser als die erste Seite. Die “Rock'n'Roll Lady” ist ein softer Song, der mit Rock’n’Roll nichts zu tun hat. “Capricorn“ ist ganz nett, aber etwas belanglos.

Die Bonus-Tracks der aktuellen Ausgabe sind eher Lachnummern. Es handelt sich ausschließlich um verkürzte Versionen - und zwar ausgerechnet von den vier Titeln der schwächeren zweiten LP-Seite. Edit heißt in diesem Fall, dass die Tracks nach etwa dreieinhalb Minuten schlicht und ergreifend ausgeblendet wurden - im Fall von “Sperratus“ sogar äußerst dilettantisch.

Wer die Original-Ausgabe von Eyes of the Universe besitzt und keinen gesteigerten Wert auf die drei Seiten Liner-Notes verspürt, kann sich die Anschaffung getrost sparen.
Alle anderen sollten zugreifen. Eyes of the Universe gehört immerhin zu den besten Prog-Pop-Crossover-Scheiben aller Zeiten.

Norbert von Fransecky